Ein ungewöhnlicher Stein auf Mönchgut
Bild: Wolfgang Prietsch
von Wolfgang Prietsch
Bei unserem jährlichen Wanderurlaub auf der Rügischen Halbinsel Mönchgut fanden wir in diesem Jahr am Strand zum Kaming gegenüber der Halbinsel Klein Zicker einen großen ungewöhnlichen Stein.
Er liegt direkt am Ufer unterhalb der Uferhöhe Gansch.
Wenn man diesen Stein betrachtet, könnte man annehmen, dass es sich um einen versteinerten Baumstupf mit am Stamm befestigten Ästen handelt. Der Stein dürfte wohl aus Skandinavien stammen und erst in der Jetzt-Zeit zur Uferbefestigung nach Rügen gekommen sein.
Uns ließ dieser Stein aber keine Ruhe. So wendeten wir uns an das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow.
Sehr freundlicherweise fertigte Herr Dr. Andreas Börner eine, nur auf der Basis des eingereichten Fotos erstellte, Expertise über diesen Stein an, die folgendermaßen lautet:
„Sofern man anhand des Fotos beurteilen kann, handelt es sich bei diesem Stein (nach Erachten von Dr. Börner) um ein magmatisches Kristallingeschiebe skandinavischer Herkunft, welches unter hoher Hitze und Druck metamorph überprägt wurde.
Der hellere Bereich stellt eine sekundäre Kluftfüllung mit anderen, helleren Mineralien (vermutlich Quarz mit Feldspäte) dar. Bei den rippenartigen Erhöhungen handelt es sich um härtere Gesteinspartien (vermutlich auch kleinere sekundäre Kluftfüllungen), die durch die Verwitterung weicherer Partien heraus geprägt wurden.“
Wenn Sie, liebe Urlauber, bei einem Rügenurlaub mal als Ausflug eine unbedingt empfehlenswerte Wanderung über die Zickerschen Berge unternehmen, so können Sie auf dem von der Kurverwaltung Gager vorgeschlagenen Weg von Groß Zicker auf der Höhe bis zur Südwest-Spitze der Berge (Gansch) laufen, dann am Steilufer langsam abwärts zum Kaming, weiter auf dem Deich: Hier finden Sie nach etwa 100 m vom Deichbeginn den genannten Stein.
Dass auf dem Hinweg kurz vor dem Ort Groß-Zicker auf der linken Straßenseite noch ein weiterer bedeutender Stein liegt, der Krassenurtstein, über den in „Spätlese, 9/10 -2017“ schon berichtet wurde, sei nur erwähnt. Vor Beendigung der Wanderung sollten Sie unbedingt die kleine, wunderschöne alte Kirche in Groß Zicker mit noch heute aktiver Sonnenuhr an der Außenwand besuchen.
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