Mit der DB App zu Brandenburgs Ausflugszielen
Bild: TMB-Fotoarchiv/Steffen Lehmann
von Ursula A. Kolbe
Ausflugsplanungen in die Natur, zu Kunst und Kultur – Die DB Regio Nordost und TMB Tourismusmarketing Brandenburg machen’s möglich: Mit der neuen DB App Ausflug kann man jetzt aus 100 touristischen Zielen in märkischen Landen wählen; kostenlos im App Store und Google Play Store erhältlich.
Sie richtet sich an alle, die gern unterwegs sind, ohne vorab lange zu recherchieren – ob wandern, Stadtrundgang, Radpartie oder Badespaß, ob einen Tag oder ein paar Stunden. Es kann ganz gezielt gefiltert werden – bestimmte Aktivitäten, Dauer, Region, Startpunkt. Auch barrierefreie Touren sowie Ausflüge für Familien und Kinder sind ausgewiesen.
Angeboten werden Touren mit Beschreibung der Sehenswürdigkeiten und umfangreichem Kartenmaterial, ergänzt um die aktuelle Fahrplanauskunft für die Anreise mit den „Öffentlichen“ aus der VBB-Fahrinfo, passende Tariftipps sowie Serviceinformationen wie Adressen, Öffnungszeiten, Eintrittspreise und Wetterdaten, inklusiver aktueller Fahrbahnänderungen. Übrigens: Ab September ist die Ergänzung um rund 50 Touren in Mecklenburg-Vorpommern vorgesehen.
Die DB App Ausflug ist außerdem verknüpft mit der im Mai eingeführten Mitfahrer App und dem DB Navigator. Damit können z. B. Mitreisende für die Fahrt mit dem günstigen Brandenburg-Berlin-Ticket für bis zu fünf Personen gesucht und die passende Fahrkarte im DB Navigator gleich gebucht werden. „DB Ausflug“ ist damit die erste App dieser Art in Deutschland, die sowohl fundiert recherchierte Touren als auch umfangreiche Servicefunktionen für den Ausflug mi den „Öffentlichen“ bietet.
Die Probe auf‘s Exempel
Diese DB App Ausflug wollten wir gleich ausprobieren: Mit Smartphone und App ausgerüstet, ging der Kurztrip mit der Bahn in das neue Erlebnisareal von Beelitz-Heilstätten, rund 50 km südwestlich von Berlin. Der RE 7 brachte uns vom Berliner Hauptbahnhof in weniger als einer Stunde zum Bahnhof Beelitz-Heilstätten. Von dort brauchten wir nur wenige Gehminuten bis aufs Gelände der ehemaligen Heilstätten. Die App hatte uns den Weg genau beschrieben.
Vor den Toren Berlins entstanden hier vor über 100 Jahren die einst berühmten Beelitzer Heilstätten. „Pioniere“ im Sinne touristischen Erlebens haben sie wiederentdeckt. Sie ziehen heute Ausflügler, historisch Interessierte wie Hobbyfotografen gleichermaßen an, ob Gebäudeführungen, Baumkronen- oder Barfußpfad.
Verlassene Häuser inmitten von Wäldern öffnen sich unseren Blicken. Die dunklen Gemäuer wirken geheimnisvoll und verwunschen, sind stille Zeugen der einst glanzvollen Zeit des Heilstättenwesens um 1900.
Das größte und modernste Sanatorium seiner Zeit
Bei einem Rundgang in einem großen, alten, noch heute an einigen Stellen die einstige Architektur ahnend, erfahren wir im Chirurgie-Gebäude viel Beeindruckendes, während wir uns manches Mal eine Wasserlache überwindend, durch die Ruine schlängelten. Tags zuvor war nämlich gerade eine gigantische Regenfront über die Region gezogen.
Mit 60 Häusern, verteilt in zwei Sanatorien und zwei Lungenheilstätten, konnte die Anlage zur Eröffnung im Jahre 1902 als das größte und modernste Sanatorium seiner Zeit bezeichnet werden. Zugleich ein Vorzeigeobjekt der deutschen Sozialarchitektur, das nicht nur architekturhistorisch, sondern auch aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht sehr bedeutungsvoll war.
Denn um 1800 war in den düsteren Berliner Hinterhöfen die Tuberkulose ausgebrochen. Fast jeder dritte Berliner überlebte die Lungenkrankheit nicht. Eine Seuche von unvergleichlichem Ausmaß beherrschte die Hauptstadt. Aber es gab noch kein Antibiotikum für eine wirksame Behandlung. So setzten Ingenieure und Wissenschaftler, wie seinerzeit der berühmte Charité-Arzt Robert Koch, auf den Wohlfühleffekt und Heilbehandlungen unter rein hygienisch-sozialmedizinischen Gesichtspunkten.
Beelitz-Heilstätten war in diesem Sinne eine völlig autarke Krankenhausanlage im Wald mit eigener Energieversorgung, Wasserförderung und Lebensmittelproduktion. Eine eigene Stadt für sich, wenn man so will. Und manche Gebäude lassen heute noch ihren alten Charme und ehemalige Nutzung erahnen.
Neues Leben mit „Baum & Zeit“
Nach der Wende standen große Teile der Anlage leer. Und diese wie das Territorium insgesamt werden heute peu á peu zu neuem Leben erweckt. Mit dem Baumkronenpfad „Baum & Zeit“ entstand die erste Anlage ihrer Art im Land Brandenburg. Sie überquert in bis zu 22 Metern Höhe den Südteil des Areals der ehemaligen Lungenheilstätte für Frauen. Der Blick vom Aussichtsturm, 40 m hoch und barrierefrei zu erreichen, reicht bei klarem Wetter bis zum Berliner Fernsehturm, mindestens aber bis zum Fernmeldeturm auf dem Schäferberg oberhalb Potsdams.
Seit Frühjahr dieses Jahres heißt es nicht mehr nur „Rauf auf die Baumkronen“, sondern auch „Raus aus den Schuhen“. Das „Geheimnis“ ist der „Barfußpfad“. Auf drei großen Barfuß-Rundwegen geht es – auf verschiedenen Routen – durch insgesamt 15 ha Buchen-, Kiefer und Birkenwälder, über zahlreiche Untergründe und vorbei an 60 Natur-Erlebnisstationen. Da freuen sich doch die müden Füße. Und außergewöhnlich ist gewiss das Laufen über glühende Kohlen, wenn entsprechende Events geplant sind.
So entsteht eine Erlebniswelt auf den Pfaden der ehemaligen Heilstätten, in der man viele Relikte aus der wechselhaften deutschen Historie entdecken kann. Nachzuerleben mit sachkundigen Gästeführern „ZEITENWANDEL – WANDELZEITEN“ -Spaziergänge durch die Geschichte(n) an (nach Anmeldung). Mehr dazu unter: www.reiseland-brandenburg.de; www.baumundzeit.de; www.go2know.de.
Tourismusportal des Landes Brandenburg mit neuen Funktionen
Einige weitere Infos: Das Tourismusportal der TMB Tourismus-Marketing Brandenburg hat ein neues Gesicht. Sie verfügt jetzt auch über neue Funktionalitäten, die einen Ausflug oder eine Reise nach Brandenburg noch einfacher und attraktiver machen. Mit der Webseite www.reiseland-brandenburg.de will sie den ganzen touristischen Einzelservices aus einer Hand bieten: Inspirieren lassen, Planen und Buchen – der perfekte Reise- und Ausflugsplaner für das Land Brandenburg.
Für Inspirationen sorgen Tipps und Empfehlungen, z. B. für Ausflüge mit Kindern, die schönsten Badeseen, Kanutouren oder Veranstaltungsvorschläge für das nächste Wochenende. Diese Daten lassen sich in einem Reise- und Ausflugsplaner zusammenstellen. Auch die Buchung ist unkompliziert. www.reiseland-brandenburg.de bietet über 1.000 direkt buchbare touristische Einzelleistungen.
Voll integriert wurden eine Kartenanwendung und ein Buchungssystem. Im Gegensatz zu großen Buchungssystemen oder Plattformen wie Google Maps bietet die Seite damit ein voll umfängliches „Inspirations- und Planungserlebnis“. Alle Daten sind miteinander verbunden und können über Rubriken, Kategorien, Zertifikate und Taggings punktgenau zugesteuert werden.
In die Karte übernommen, kann mit einem sogenannten „Point of Interest“ (POI) – also einer Sehenswürdigkeit, Hotel oder gastronomischem Betrieb, einem touristischen Tourenangebot – ein kompletter Urlaub geplant werden. Über Schnittstellen werden sofort „Routings“ erzeugt und auch mehrere Fortbewegungsoptionen, z. B. ÖPNV, Pkw, Rad oder Fußweg, kombiniert. Wer möchte, kann sich mit einem „Wizzard“ durch die Planer führen lassen.
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