Wandern auf dem sächsischen Gipfel der Natur
Bild: Tourismusverband Sächsische Schweiz / Thomas Türpe
von Ursula A. Kolbe
Wieder ist ein Jahr vergangen, und der Deutsche Wandertag lädt ein – nunmehr zum 116. Mal. Dieses Jahr vom 22. bis 27. Juni in die schöne Sächsische Schweiz. Alljährlich wählen die Wanderfreunde eine andere Region des Landes aus.
Das Elbsandsteingebirge – von Kennern als eines der spektakulärsten Wandergebiete Europas bezeichnet –fasziniert seit Jahrhunderten mit seinen berühmten Tafelbergen Reisende und Künstler aus aller Welt. Heute ist das Naturwunder als Nationalparkregion streng geschützt – und doch zugänglich.
Abwechslungsreiche Pfade schlängeln sich um bizarre Felsen durch geheimnisvolle Schluchten und grüne Täler, über Hügel und Berge, durch Märchenwälder und entlang klarer Bäche zu immer neuen Panoramen. Prächtige Schlösser, Burgen, Sakralbauten und Gartenanlagen erzählen aus der langen und glanzvollen Geschichte der Region.
All das in seinen vielen Facetten zu erkunden, laden die Organisatoren – der Wanderverband Sächsische Schweiz und die Stadt Sebnitz – unter dem Motto „Frisch auf“ vom 22. Bis 27. Juni rund um die Seidenblumenstadt Sebnitz ein.
Dieser Ort war einst weltberühmt für seine kunstvollen Blütenimitationen aus Seide. Und bis heute wird dieses alte, seltene Handwerk gepflegt. Übrigens feiert die Stadt kurz vor den Wandertagen, nämlich vom 17. Bis 19. Juni, sein 775jähriges Gründungsjubiläum. Wenn das kein Anlass ist…
Das gesamte Wandereldorado lässt sich auf dem gut markierten 1.200 km großen Wegenetz gut entdecken. Ob in engen Schluchten, auf leichten Wandertouren oder anspruchsvollen Routen für Bergsteiger und Kletterer, die Auswahl ist groß. Im Programm sind ebenso grenzüberschreitende Touren nach Tschechien enthalten, um die gesamte Nationalpark-Region Sächsisch-Böhmische Schweiz zu erleben.
Der Malerweg – 112 km Wanderglück
Die Urwüchsigkeit und wildromantisch-dramatische Stimmung der Landschaft faszinieren Künstler seit mindestens 300 Jahren. So hat sich Carl Maria Weber zu Teilen des „Freischütz“ inspirieren lassen. Caspar David Friedrich malte das Werk „Wanderer über dem Nebelmeer“, das als Sinnbild der Romantik gilt.
Als die berühmteste Route gilt der Malerweg, der sich weitgehend an den historischen Routen bewegt. Auf 112 km schlängelt er sich durch die Landschaft – von Pirna-Liebethal, rechtselbisch durch den Nationalpark über fünf Tafelberge zurück nach Pirna.
Die Broschüre „Wanderromantik in der Nationalparkregion Sächsische Schweiz“ enthält Einzelheiten des Weges in acht Etappen plus 15 Radwandertouren (Infos und Versand: info@saechsische-schweiz.de; www.malerweg.de).
Weitblick ohne Hürden
Ach Mobilitätseingeschränkte müssen in der Sächsischen Schweiz nicht auf großartige Sichten verzichten. Ob mit Rollstuhl oder Kinderwagen, mit Kleinkind an der Hand oder Besuchern, denen das Laufen schwer fällt – sie müssen nicht verzichten…
So ist der Balkon der Sächsischen Schweiz – die Bastei – als der bekannteste Ausblick über das Elbsandsteingebirge sehr gut barrierefrei zugänglich. Als Alternative gilt die Brandaussicht, der über dem Polenztal gelegene Aussichtspunkt. Auch hier gibt es eine barrierefrei zugängliche Gaststätte.
Vom fast komplett barrierefrei begehbaren Rundweg entlang der Mauerkrone auf der Festung Königstein eröffnen sich immer neue Ausblicke auf die gesamte Umgebung – nach Süden bis zu den Ausläufern des Erzgebirges; nach Westen über Dresden; Norden in die Vordere Sächsische Schweiz und nach Osten in die Hintere und Böhmische Schweiz. (s.a. Broschüre „Sächsische Schweiz barrierefrei erleben“ (entweder kostenfrei runterladen unter www.saechsische-schweiz.de oder auch Kontakt unter: veit.bike-o-matic@gmx.de).
Ausflüge und kulturelle Höhepunkte
Ein paar Tipps: Dampfschifffahrt auf der Elbe, Darbietungen der Felsenbühne Rathen, Stadt- und Museumsführungen, historisches Burgfest in Stolpen, Bergfilm-Abend in Bad Schandau oder das Barock-Konzert im Rahmen des internationalen „Festivals Mitte Europa“.
Zweifellos ein Höhepunkt wird am 26. Juni im zentralen Austragungsort Sebnitz der Festumzug der 57 Wandervereine mit über 3.000 Ortsgruppen aus ganz Deutschland. Zudem werden rund 20.000 Teilnehmer erwartet.
Ausführlich alles in der Broschüre „Deutscher Wandertag 2016“. Zu bestellen: Mail: wandertag@saechsische-schweiz.de; Postkarte: Projektbüro, Deutscher Wandertag 2016, c/o Tourismusverband Sächsische Schweiz e. V., Bahnhofstr. 21, 01796 Pirna.
Zum Foto: Das Sebnitzer Blumenmädchen Doreen Berger präsentiert den grünen Wanderrucksack – außen geschmückt mit Ansteckern, Aufnähern und Maskottchen; innen gefüllt mit kuriosen Andenken. Im Vorfeld des größten Wandertages der Welt war er monatelang in Deutschland unterwegs – stets allein an den beliebtesten Reisezielen und von jeder der 20 Stationen ein ortstypisches Souvenir im Rucksack verstaut.
Im Rahmen des Sebnitzer Bühnenprogramms wird dann der Reiserucksack ausgepackt, das Reisetagebuch verlesen und der Rucksack samt Inhalt verlost.
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