Die Biosphäre in Potsdam

Eine bananenstaude mit großen Blättern im Biosphären-Haus

von Waltraud Käß

Wohin geht man am liebsten, wenn das Wetter so gar nicht dazu angetan ist, sich im Freien zu bewegen? In der Regel ist es drinnen gemütlicher. Ein Besuch im „Regenwald“ in Potsdam bietet sich dann geradezu an.

Von Berlin aus ist er schnell zu erreichen mit der S-Bahn bis Potsdam-Hauptbahnhof und dann weiter mit der Straßenbahn Linie 96 Richtung Viereckremise. Die Haltestelle Volkspark liegt direkt am Biosphären-Haus, es sind nur wenige Schritte. Von außen ist nicht zu erkennen, was für ein sensationelles Inneres sich dem Besucher erschließt.

Auf 7000 qm Fläche begegnet der Besucher einer fernen Welt, dem Regenwald, und kann in seine Geheimnisse eintauchen. 20 000 verschiedene Pflanzenarten, darunter Mangroven, Bananenstauden, Orchideen, Bromelien und viele andere können bewundert werden. An einigen Stellen finden sich große Lupen, durch die hindurch man einzelne Pflanzen, ihre Blätter oder Blütenstände noch genauer studieren kann.

Ein Stück weiter befinden sich z.B. große, drehbare Würfel. Auf ihnen ist die Entwicklung einer Pflanze über ihre Blüte bis zur Frucht dargestellt. Anschaulich wird das besonders an den Kakao- und Kaffeepflanzen. So kann man sich, auch über Schautafeln, verschüttetes Wissen wieder neu erarbeiten.

Wenn man in diese exotische Welt eintritt, trifft man zunächst auf einen kleinen See mit Wasserfall. Und man sollte nicht erschrecken, wenn plötzlich Blitz und Donner den Regenwald erschüttern, denn das passiert stündlich. Wer den See ein wenig in Aufruhr bringen möchte, kann dies aus eigener Kraft tun. Mit Hilfe einer Pumpanlage schießt nach einer gewissen Kraftanstrengung eine Fontäne aus dem See.

Verschlungene Pfade führen durch eine reiche Vegetation zum Schmetterlingshaus und an anderen Volieren vorbei bis weit über die Gipfel der Bäume bis zum Luftschiff. Doch zunächst führt der Rundweg in das so genannte U-Boot. In dieser Aqua-Sphäre können durch Bullaugen wunderschöne Korallen, Anemonen oder z.B. Clownfische bewundert werden. Weiter führt der Weg an Terrarien vorbei, wo sich u.a. das Jemenchamäleon oder andere Reptilien verstecken.

Große Volieren sind zu sehen, in denen verschiedene Vögel pfeifen, was mitunter mehr nach Geschrei klingt. Dort zeigt sich aber auch der prächtige Kookaburra. Er wird auch Eisvogel genannt und ist in Australien beheimatet.

Aufgehalten wird man zwischendurch von Schautafeln, in denen Fauna und Flora des Regenwaldes erklärt werden. Aufgefallen ist mir ein Block, aus dem einige Schläuche heraus ragten, sie sahen Spinnenbeinen ähnlich. Allerdings stellte sich dann heraus, dass es Geruchsrüssel waren. Jeder Rüssel gab ein anderes Gewürz frei wie z.B. Anis, Zimt. Vanille, Muskat usw. Ein Erlebnis für die Sinne.

Insbesondere für Kinder ist der Besuch der Biosphäre abenteuerlich und lehrreich zugleich. Deshalb werden auch besondere Führungen für Klassen angeboten und es gibt in den Ferien jede Mange Veranstaltungen für alle Altersgruppen.

Wer hungrig und durstig über verschlungene Pfade über den Wipfeln des Regenwaldes angekommen ist, kann sich nicht nur bei Kaffee und Kuchen laben. Das Cafe Tropencamp lädt zum Verweilen ein. Das Restaurant Luncheon ist allerdings nur an den Wochenenden geöffnet. Einen Abenteuer-Kindergeburtstag in dieser Biosphäre feiern – auch das ist nach entsprechender Anmeldung möglich.
In der Woche ist die Biosphäre täglich zwischen 9.00 und 18.00 Uhr geöffnet, am Wochenende 10.00 – 19.00 Uhr.

Haben Sie Interesse? Sie erhalten weitere Informationen auf der Homepage der Biosphäre unter www.biosphäre-potsdam.de
Viel Vergnügen und lehrreiche Stunden wünsche ich ihnen dabei.