Unermüdliche Sammelbienen im Einsatz

Bühnenbild Eine Bienenwabe mit Bienen

_von Christa-Dorit Pohle_

Vor einiger Zeit hatte ich über die Tätigkeit der Imker geschrieben. Inzwischen habe ich einen Artikel von Petra Friedrich vom Deutschen Imkerbund gelesen zum Thema: „Wie der Honig in die Waben kommt“. Wir wissen alle, wie köstlich Honig schmeckt, aber haben wir uns schon Gedanken darüber gemacht, was die Bienen leisten müssen, ehe wir den Honig genießen können? Vom Frühjahr bis zum Herbst suchen die Bienen nach Blüten. Mit ihrem langen Rüssel können sie den süßen Nektar in ihren Honigmagen saugen und nach etwa 200 Blüten ist dieser dann gefüllt. Aus den Staubgefäßen der Blumen löst die Biene mit ihrem Körper dann Blütenpollen, bepudert sich damit und schiebt sie in die Pollenkörbchen ihrer Hinterbeine. Ungefähr 1.000 Mal pro Tag kann die Biene dadurch Blüten bestäuben. Beim Rückflug zum Bienenstock werden Pollen und Nektar abgeliefert an die Arbeiterinnen, welche den Nektar „von Rüssel zu Rüssel“ weiterreichen. Bei diesem Arbeitsgang wird der Nektar jedes Mal etwas umgewandelt, bis Honig entsteht. Zuerst ist im Nektar nur wenig Zucker, die Arbeiterinnen setzen ihm dann Drüsensekrete mit Eiweißverbindungen und keimtötenden Inhaltsstoffen zu. In unverdeckelten Zellen trocknet der halbreife Honig dann, damit er haltbar wird. Wenn ein Teil des Wassers verdunstet ist, wird der nun fast fertige Honig in Lagerzellen gebracht. Erst wenn der eingedickte Honig weniger als ein Fünftel Wasser enthält, können die Zellen mit einem dünnen, wasserdichten Wachsdeckel verschlossen werden.

Der Imker, der sich ja das ganze Jahr um seine Bienen kümmert, weiß dann auch, wann der richtige Zeitpunkt für die Honigernte gekommen ist. Dazu nimmt er die Waben aus dem Bienenstock und entfernt die dünnen Wachsdeckel. Danach kommen die Waben in eine Honigschleuder und durch schnelle Umdrehungen kann der Honig dann heraus fließen.

Ich fand die Ausführungen von Frau Petra Friedrich sehr interessant und seitdem ich nun weiß, dass die Sammelbienen eines Volkes für 500 Gramm Honig rund 120.000 Kilometer fliegen müssen (das ist umgerechnet dreimal um die Erde), weiß ich den Hochgenuss Honig noch viel mehr zu schätzen.