Schatzkammern der Kulturgeschichte aufgespürt
Bild: Hans-Jürgen Kolbe
von Ursula A. Kolbe
Es war wieder ein entdeckungsreicher, interessanter Ausflug in die Reisewelt. Und wer wollte, konnte durchaus mal auf jedem Kontinent in die vielen Angebote schnuppern – bei der 48. Auflage der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in den Messenhallen unter dem Berliner Funkturm kein Problem.
Die globale Reisewirtschaft ist mit Zuversicht in das neue Reisejahr gestartet. Hierzulande sorgen die Verbraucher für gute Stimmung; stabile Lage am Arbeitsmarkt, günstige Prognosen für das Wirtschaftswachstum versprechen, mehr Urlaubsgeld in die Hand zu nehmen.
Nur ein Fakt: Die ITB verzeichnete am Ende ein Plus von vier Prozent bei den Fachbesuchern und gestiegene Geschäftsabschlüsse von ca. 6,5 Mrd. Euro. Schwerpunkt sind Reisebuchungen über Smartphones und Tablets sowie nachhaltiges Reisen.
Fangen wir j.w.d., janz weit draußen“, an und richten unseren Fokus auf Mexiko, das Partnerland der diesjährigen Messe, geografisch gelegen in Mittelamerika.
Mexiko zeigte sich in seinem Pavillon als ein Land im Aufstieg und im permanenten Wandel, widerspiegelte 3.000-jährige Geschichte inmitten moderner Metropolen des 21. Jahrhunderts, Schätzen der Natur und Kultur, atemberaubender Landschaften und packender Abenteuer.
Es begeisterte an allen Tagen mit seiner unverwechselbaren Musik und Tänzen, köstlichen Speisen und farbenfrohem Kunsthandwerk, machte eben Lust auf eine Reise in dieses aufregende, bewegende und wachsende Land. Wie sagte doch Mexikos Tourismusministerin Claudia Ruiz Massien: „Um Mexiko zu erleben, müssen Sie Mexiko erleben!“
Baltikum hoch im Kurs
Mit Blick zurück nach Europa lockt das Baltikum, vorneweg Rigas Kulturhauptstadt 2014. Nach Vilnius (2009) und Tallinn (2011) trägt jetzt Lettlands Metropole diesen Titel, lädt herzlich seine Besucher willkommen. Schon Richard Wagner ließ sich von der Lebendigkeit der Stadt inspirieren, wurde auch der unvergessene Komiker Heinz Erhardt hier geboren.
Lettland wie das Baltikum insgesamt liegen hoch in der Gunst der deutschen Touristen. Wobei als Nr. 1 Litauen gilt, das vor allem auf Wellness- und Familienurlaub setzt. Zu den Lieblingszielen gehören die ostpreußische Kurische Nehrung mit ihren riesigen, bewaldeten Wanderdünen und natürlich die Stadt Klaipeda (Memel).
Estland wiederum hat Kultur und Kulinarik im Blick. Highlights sicher das alle fünf Jahre stattfindende Sänger- und Tanzfestival und das in diesem Jahr 25jährige Jazzfestival, beides in Tallinn.
Ein Abstecher nach Slowenien
Mit einem Schlenker tauchen wir in die Welt Sloweniens, das bunte Land am Schnittpunkt von Alpen, Adria – der Slowenischen Riviera – und Pannonischer Ebene, ein. Die Messe macht’s mit wenigen Schritten möglich.
Das Tourismusjahr in diesem Jahr steht unter dem Motto „Sagenumwobenes Slowenien“, also ganz im Zeichen der Sagen und Geschichten, die sich um Land und Leute ranken.Allen voran die Hauptstadt Ljubljana, wo sich alles um die Römische Vergangenheit dreht, genauer gesagt um den nunmehr 2.000. Jahrestag der Errichtung des antiken EMONA im heutigen Stadtzentrums Ljubljanas.
Man schrieb das Jahr 14 n. Chr., als im Bereich dieses Stadtzentrums die römische Kolonie Emona stand, die mit einer großen Schenkung der Kaiser Augustus und Tiberius fertig gestellt und mit einer Inschrift auf einer Marmorplatte verewigt wurde.
Emona war die erste Stadt im Gebiet des heutigen Ljubljanas und spielte aufgrund der strategischen Lage eine bedeutende Rolle im Verteidigungssystem des Römischen Reiches. Aufgeblüht ist sie im Zeitraum vom 1. bis 5. Jh. n. Chr., ist bis heute ein Teil der Identität des modernen Ljubljanas.
Die verschiedenen Events drehen sich um dieses bedeutsame Ereignis. Das wichtigste ist „Ave Emona!“ Vom 22. bis 24. August auf dem Kongressplatz (Kongresnitrg) stellen dann im Zvezda-Park römische Bürger, Legionäre und Urbewohner das Leben in römischen Zeiten dar, preisen Handwerker traditionsgemäß ihre Waren an und vermitteln ihr Können auch weiter, gibt es in römischen Tavernen Speis und Trank .
Ausstellungen runden das Geschichtsbild ab. Mehr unter www.visitljubljana.com; www.slovenia.info.
Warum in die Ferne schweifen…
…sagt man oft so leicht dahin. Aber es stimmt. Urlaub hierzulande, in welcher Form auch immer, erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Nur wenige Beispiele: Sachsen-Anhalt ist wahrlich eine Schatzkammer deutscher Kulturgeschichte.
Es will in diesem Jahr vor allem mit seinen UNESCO-Welterbestätten punkten. Und die gibt es reichlich: So die Luthergedenkstätten in Wittenberg und Eisleben, das Gartenreich Dessau-Wörlitz, das Bauhaus und die Meisterhäuser in Dessau sowie die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg.
Naturfreunde wird ebenso das Biosphärenreservat Mittelelbe als Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Elbe und die Himmelsscheibe von Nebra interessieren. Mit Blick auf 2015 steht das 500jährige Jubiläum von Lucas Cranach der Jüngere ins Haus.
Lange im Schatten seines berühmten Vaters stehend, wird ausschließlich ihm, dem Multitalent, zu Ehren in Wittenberg die weltweit erste große Ausstellung gewidmet werden. Mehr unter www.sachsen-anhalt-tourismus.de.
Auch Thüringen hat sich der Thematik verschrieben und das „Welterbejahr Thüringen“ ausgerufen. Zumal es ebenfalls mit beiden der von der UNESCO weltweit ausgereichten Gütesiegel geadelt wurde: Weltkulturerbe und Weltnaturerbe, d. h. konkret die Weltkulturerbe Wartburg bei Eisenach („hervorragendes Denkmal der feudalen Epoche in Mitteleuropa“), Klassisches Weimar und Bauhaus-Stätten Weimar sowie das Weltnaturerbe Hainich.
Letzteres und Thüringens jüngstes Welterbe ist der 7.500 ha große Nationalpark Hainich mit seinen Buchenwäldern und dem Besuchermagneten Baumkronenpfad. Im neuen – deutschlandweit einmaligen – Wildkatzendorf in Hütscheroda kann man den scheuen Jäger aus vielen überraschenden Blickwinkeln gut betrachten.
Siehe auch www.unesco.thueringen-entdecken.de; www.thueringen-entdecken.de.
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