Pforte zum Himmel
Bild: Arcomonte26/G. Bogensberger
von Dr. Dieter Maier, Hans-Jürgen Kolbe
In unserer Ausgabe September/Oktober 2021 stellten wir das Stift Melk als Tor zur Wachau vor. Diesmal verlassen wir rund 40 Kilometer die Donau flussabwärts die Wachau wieder. Gewissermaßen durch die „Pforte zum Himmel“, wie das Stift Göttweig oft genannt wird.
Nirgendwo in ganz Österreich gibt es so viele Kirchen, Klöster und Stifte wie an der Donau zwischen Linz und Krems. Hier wetteiferten die Passauer Bischöfe, die Babenberger und die Habsburger darum, die schönsten „Pforten zum Himmel“ zu schaffen.
Wie ein Königsschloss liegt schließlich auf einem 449 Meter hohen Tafelberg das Kloster Göttweig, die wohl bedeutendste aller Passauer Gründungen. Das 1083 auf der strategisch so günstig gelegenen Erhebung des Dunkelsteiner Waldes errichtete Kloster sollte nach den Plänen seines Gründers Bischof Altmann gleich in zweifacher Hinsicht ein Bollwerk der Kirche werden.
Zum einen sollte es eine sichere Stätte für Frömmigkeit, Kunst und Wissenschaft sein, zum anderen eine Trutzburg gegen alle weltlichen Gefahren. Welche Bedeutung das Stift schließlich erreichte, zeigte sich 1401, als es direkt dem Papst unterstellt wurde.
Den barocken Ausbau gab Abt Gottfried Bessel bei Lukas von Hildebrandt in Auftrag, der noch wesentlich monumentaler plante als seine Konkurrenten in Melk. Fertig geworden allerdings ist die Anlage bis heute nicht. Hätten es die Baumeister dagegen vermocht, mehr als die jetzt vorhandenen zwei Drittel der ursprünglichen Planung auszuführen, wäre das mit Abstand gewaltigste Donaukloster entstanden.
So fehlen bis heute die große Kuppel der Kirche, die großzügig geplanten kaiserlichen Gemächer, der große Kaisersaal und ein zweites großen Treppenhaus. Fertig wurde allein ein Treppenhaus, für das 1739 ein eigener, dreigeschossiger Trakt errichtet wurde, Paul Troger schuf dafür das Deckenfresko mit Kaiser Karl VI. Als Apoll.
Seit 2000 Weltkulturerbe ist es heute nicht nur Anziehungspunkt für Gäste aus aller Welt, sondern auch ein spirituelles Zentrum im Herzen Niederösterreichs, getragen von einer Gemeinschaft von 41 Mönchen.
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