Mit allen Sinnen für Tiere, für Natur begeistern
Bild: Tierpark Berlin
von Ursula A. Kolbe
UN-Umweltpreis für Tierparkschule in Berlin-Friedrichsfelde
Ob Tierpark oder Zoo, ein Besuch von Groß und Klein verspricht jedes Mal Erholung, Entspannung und vielleicht auch eine neue Entdeckung in der faszinierenden Welt der Tiere. Denn als Botschafter ihrer Art schaffen sie durch Emotionen etwas, das vielen Lehrbüchern nur schwer gelingt: Begeistern, Mitreißen, Sensibilisieren – für bedrohte Tiere, ihre natürlichen Lebensräume und ihren Schutz.
Und dafür steht auch die Tierparkschule im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. So z. B. mit ihren Führungen für Schulkinder, für Erwachsene, wie z. B. den Sinnesführungen. Diese eignen sich vor allem für Menschen mit besonderen geistlichen oder körperlichen Ansprüchen. Die Interessierten können dabei spüren, wie sich das Fell eines Eisbären anfühlt oder welche Laute Brüllaffen von sich geben. Und wie riechen Tiger? Beeindruckende Exponate und aufregende Tierbegegnungen machen die Welt des Tierparks Berlin auch für Besucher erlebbar, die nicht alle Sinne gleich stark nutzen können. Und das ist sicher umso nachhaltiger, da jede Führung ganz individuell an die jeweiligen Bedürfnisse der Gäste angepasst wird.
Für all diese Initiativen wurde die Tierparkschule kürzlich mit dem UN-Umweltpreis ausgezeichnet: einem aus Holz getischlerten Baum, der einen Ehrenplatz in der Bibliothek der Tierparkschule erhielt; diese war einst das Arbeits- und Wohnhaus des unvergessenen Tierparkgründers Prof. Heinrich Dathe (1920 -1991). Mit dem Preis werden durch die Vereinten Nationen in einem Sonderwettbewerb „Soziale Natur – Natur für alle“ Projekte geehrt, die soziale Hindernisse überwinden und gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten.
Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Andreas Knieriem dankte der Jury für die Auszeichnung und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, „dass wir auch Menschen mit Beeinträchtigungen einen emotionalen Zugang zur faszinierenden Natur ermöglichen können“. Und die Leiterin der Tierparkschule Svenja Eisenbarth bekräftigte die Bedeutung ihrer Touren durch den Tierpark Friedrichsfelde, Menschen mit unterschiedlichen geistigen und körperlichen Ansprüchen für die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt zu begeistern.
Die Projekt-Auszeichnung fand im Rahmen der UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde. Ziel der internationalen Dekade ist es, den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dazu strebt die deutsche UN-Dekade eine Förderung des gesellschaftlichen Bewusstseins in Deutschland an. In Deutschland werden die Auszeichnungen im Auftrag des Bundesumweltministeriums, des Bundesamtes für Naturschutz und der deutschen Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerichtet.
Zu den Preisträgern gehörten 2019 die Zooschule im Berliner Zoologischen Garten und 2020 das Schulprojekt „Berliner Spatzenretter“, das sich um Nist- und Brutmöglichkeiten für Stadtvögel kümmert.
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