Mein kleines Paradies
Bild: Günther Schad / www.pixelio.de
von Christa-Dorit Pohle
Anfang Mai ist für mich die schönste Zeit in meinem Garten. Es bereitet mir sehr viel Freude, täglich zuschauen zu können, wie milde Temperaturen und etwas Regen die vielen verschiedenen Grüntöne und die Frühlingsblüher hervor locken.
Ich fühle mich gleich viel wohler und genieße es, nach dem Unkrautzupfen auf der Hollywood-Schaukel ausruhen zu können und dem Konzert meiner gefiederten Freunde zu lauschen. Ich bin ja mit Garten aufgewachsen und habe mich in all den Jahren bemüht, kaum Chemie einzusetzen, weder beim Düngen noch bei der Unkraut- und Insektenbekämpfung. Alles, was ich ernten konnte war Bio.
Zu DDR-Zeiten hatte ich viele Erdbeerbeete. Habe auf einem Beet alles wachsen lassen, so bildeten einjährige, zweijährige und Senkerpflanzen eine Gemeinschaft. Dadurch lagen die Früchte nicht auf der Erde, wurden vor Nässe geschützt und schmeckten wie Walderdbeeren. Ich schaffte es damals, zwei- bis zweieinhalb Zentner Beeren zu ernten und konnte im Freundeskreis viel Freude damit bereiten.
Nun bekam ich ein Gartenbuch geschenkt mit dem Titel „Der lebendige Garten“ , von Johanna Paungger und Thomas Poppe geschrieben. Ich habe es sofort gelesen und fand es sehr interessant. Es ist aus einem ganz anderen Blickwinkel geschrieben als die anderen mir bekannten Gartenbücher und enthält viele wertvolle Informationen, auch für Nichtgartenbesitzer.
Ein Ehepaar hat das Buch geschrieben. Johanna ist auf dem Lande aufgewachsen und hat von jung an von ihren Großeltern gelernt, mit der Natur so behutsam umzugehen, dass der Garten als Dankeschön eine reiche Ernte beschert. Aus ihrem reichen Erfahrungsschatz kann sie vieles weitergeben und erreicht damit, dass wir Leser etwas intensiver darüber nachdenken, wie wundersam Mutter Natur funktioniert, wenn wir Menschen sie schützen.
Unser wichtigstes Nahrungsmittel ist ja das Wasser und darum sollten wir es nach Möglichkeit auch nicht vergeuden und vor allem nicht durch Schadstoffe belasten. Was das Wässern im Garten betrifft, so habe ich aus dem Buch gelernt, dass ich durchaus mit dem Wasser sparsam umgehen kann und das aus folgenden Gründen: Ein ständig sehr feucht gehaltener Garten lockt meistens viele Schnecken an und um diese zu bekämpfen, wird dann vielleicht Chemie eingesetzt.
Aber das wollten wir ja vermeiden. Die Natur sorgt dafür, dass alles im Garten wachsen und sprießen kann, auch wenn wir sparsamer umgehen mit dem Wasser.
Es ist inzwischen Anfang Juni und einige Tage mit höheren Temperaturen liegen hinter uns. Ich habe auf die Ratschläge aus dem Buch vertraut und erste Erfahrungen gemacht.
Wenn Bäume, Sträucher, Hecken usw. vom Frühjahr an sparsames Bewässern gewöhnt werden, stellen diese sich um und senken ihre Wurzeln tiefer, um auch von unten die benötigte Feuchtigkeit zu tanken. Eine solche Umstellung im Garten geht natürlich nur behutsam. Wenn monatelang viel gewässert wurde und dann plötzlich sparsam, das wäre ja eine Schockwirkung und würde Schaden anrichten.
So habe ich nur die Beete gewässert, wo Saatgut eingebracht wurde. Frisch gepflanzte Bäume, Sträucher und Blumen brauchen natürlich zu Anfang eine ausreichende Wasserversorgung. In der Zwischenzeit haben ja sehr starke Regenfälle dafür gesorgt, dass die Wasserreserven im Erdreich wieder aufgefüllt wurden. Unser Mitgefühlt gehört natürlich den Menschen, in deren Regionen allzu starke Regenfälle sehr große Schäden angerichtet haben.
Früher habe ich immer gedacht, es wäre gut, zweimal im Jahr im Garten umzugraben. In dem Gartenbuch konnte ich lesen, dass es im Normalfall ausreichend ist, den Boden aufzulockern. Regenwürmer und viele Mikroorganismen leisten unterirdisch wertvolle Arbeit, um das Erdreich vorzubereiten für eine ertragreiche Ernte.
Wenn wir zu oft umgraben und diesen Naturvorgang stören, trocknen die nach oben geholten Erdschichten in der Sonne aus und Wertvolles geht verloren, eben auch die fleißigen Erdarbeiter Regenwürmer können Schaden nehmen. So habe ich auch diesen Ratschlag befolgt und jetzt im Frühjahr alle Beete nur aufgelockert und die Sämereien eingebracht. Und siehe da, es gedeiht prächtig und kein Regenwurm hat Schaden genommen.
Gärtnern im Einklang mit den Mondphasen bringt viele Vorteile, das wusste ich auch schon. Es ist schon erstaunlich, dass Unkraut langsamer nachwächst, wenn man es in einer bestimmten Mondphase entfernt. Bei Gartenbesitzern 70+ ist wohl eher ausschlaggebend, wann sie sich gerade fit fühlen, um Unkraut zu zupfen.
Falls sie neugierig geworden sind und auch einmal dieses Buch lesen möchten, hier die Angaben: Johanna Paungger, Thomas Poppe „Der lebendige Garten“, ISBN 978-3-442-17581-9, WG 2481, Preis 9,99 €.
Gartenbesitzer, welche den kostenlosen Katalog mit weiteren Angeboten erhalten möchten, schreiben an:
Mondversand Paungger-Poppe, Mammendorfer Str. 12, 82287 Jesenwang
Ich habe jedenfalls sehr viel aus diesem Buch lernen können und weiß nun, dass behutsames Umgehen mit der Natur und Dankbarkeit für die Ernte, den Garten zu einem kleinen Paradies werden lassen.
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