Die 12 Monate – oder sind es nur 11?
Bild: Martin Schneider
von Barbara Ludwig
Der Januar ist lausig kalt,
es frieret Jung, es frieret Alt,
manch einer schlittert auf dem Schnee
und fällt – o weh!
Vergnügen in der Faschingszeit
hält Februar für uns bereit.
In Büttenreden viel wird kritisiert,
an Spaß und Ulk sind alle int’ressiert.
Im März die Sämaschine sät,
der Bauer um gut‘ Wetter fleht,
will’s nicht zu nass und nicht zu kalt,
sonst fehlt dem Korn der Alk-gehalt.
Ein schlimmer Bursch ist der April,
stets tut er das, was er nur will,
mal ist er nass, mal kalt, mal warm,
so’n Wetter ist nicht gut für’n Darm.
Der Mai ist unser liebstes Kind,
bringt Sonnenschein und auch den Wind
von lauer Art und säuselnd‘ Sinn,
da schmilzt in Lieb der Mensch dahin.
Die Vielfalt der Natur
zeigt sich im Juni pur.
Das ganze Grünzeug jetzt gedeiht,
ein Glück, dass Sommers es nicht schneit.
Die Sonne steht jetzt nah beim Sirius,
und Hitze wallt, sind dreißig Grad im Plus.
Der Juli spüren lässt, was Hundetage sind,
in Sommerlöchern weht kein frischer Wind.
August uns Badespaß im Freien bringt,
doch Arbeit manchen Menschen zwingt,
in seinem Schweiß zu baden brav.
Ein Ochs, der denkt, das ist ein Schaf.
Nun endlich ist September da,
Altweibersommer spinnt, nanu, na, na!
Manch später Bursche fragt sich still:
Ob mich noch eine haben will?
Oktober gibt uns seine Farben preis,
die Blätter in den Bäumen singen leis:
Wir sind die Schönsten hier auf Erden,
der Mensch nur muss geliftet werden.
Viel Kälte, Regen, Schnee und Wind
geeint nicht unsre Freunde sind.
November mahnt: Zieht warm euch an,
da Krankheit Armut nach sich ziehen kann.
Der Weihnachtsmonat ist nun kommen,
die Tage haben abgenommen,
die Menschen nehmen zu.
Knecht Ruprecht legt sich bald zur Ruh.
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