Frühlingsgedanken
Bild: Egon Häbich / pixelio.de
von Helga Lüsebrink
Ich schaue aus dem Fenster: Ein anderer Blick als sonst an allen Tagen. Von Neugier geweckt, endlich den Frühling zu erhaschen, nachdem die Erde tage-, wochen-, fast monatelang zugedeckt war mit einem weißen Kleid von Schnee und Eis. Vorbei ist diese Phase nun! Die Tage des Winters und der Dunkelheit sind in die Vergangenheit gerückt.
Auf Wiesengras und Gartenzaun liegen verstreut lediglich noch ein paar verwehte Äste und Zweige, welche die Last des Winters nur mühsam überstanden haben.
Ein Hauch von Leben und Frische; Frühling erfüllt die Luft. Jahr für Jahr ein Neubeginn für Mensch und Natur. Die schlummernden Blumen wollen ihre zarten Blütenkelche öffnen und drängen mit Macht aus der Erde an die Oberfläche. Frühling ist angesagt!
Schneeglöckchen und Märzenbecher bilden weiße, große Flecken auf dem ersten Wiesengrün. Leuchtend bunte Krokusse in blau, gelb und lila erfreuen mich und machen gute Laune. Das Landschaftsbild verwandelt sich mehr und mehr in einen farbenfrohen Teppich. Auch ich lasse den Frühling mit allen seinen Farben in mein Herz.
Obwohl der kalte Wind mir schneidend noch entgegen bläst, habe ich Blumen eingekauft. Hornveilchen, die gelben, sie leuchten so schön. Eine ganze Lage habe ich eingepackt; kaum konnte ich sie zum Auto tragen. Schwer war die Last, aber herrlich und bunt. Der Frühling lag in meinen Armen. Ich habe sie gleich in die weißen Kasten auf dem Fensterbrett eingepflanzt, die winzig kleinen Blümchen. Dazu noch eine Blumenampel mit den Veilchen gelb und blau.
Jeden Morgen ist mein erster Gang ans Fenster, und ich bewundere die herrliche Pracht. Wenige Tage zuvor waren es noch Tannenzweige, halb vermodert und verblasst, die an die Fensterscheibe drängten. Jetzt ist das vorbei, weg mit den Minusgraden!
Nun sind es Sonnenstrahlen, die ersten warmen, die in mein Zimmer blitzen.
Auch die Amseln und Meisen, sie zwitschern mir entgegen und nehmen Abschied von der winterharten Körnerkost. Ich genieße still ihr Treiben und ihre Symphonie.
Mein Herz ist froh. Alle positiven Gedanken werde ich nutzen und in die Tiefe meiner Seele schauen.
Wie Jahr um Jahr mit tausend Gründen und Hoffnung werde ich mein Leben neu sortieren. Alles wird anders werden – frei von aller Last – Abschied nehmen von vielen Zwängen. Nach vorne schauen und mich von meiner Lebendigkeit inspirieren lassen, neue Beziehungen zu anderen aufbauen, die, wie ich, ihr Leben meistern.
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