Ungereimtes am Rande des Alltags

von Christa-Dorit Pohle

Ich wollte eine neue Edelstahl-Spüle mit zwei Becken kaufen. Das alte Exemplar ist schon viele Jahre in Betrieb. Ich musste feststellen, dass nur Einfach-Becken mit Ablage zu finden waren. Ich bin daran gewöhnt, in dem einen Becken abzuwaschen und im zweiten Becken das Geschirr abspülen zu können.

Man klärte mich auf, dass ja nun schon fast jeder Haushalt einen Geschirrspüler besitzt. Wenn das nicht der Fall ist, sei es durchaus nicht schädlich, das Geschirrspülmittel nicht abzuspülen nach dem Abwaschen. Ich glaube nicht, dass ich diese Neuerung einführen möchte in meinem Haushalt. Ich werde also weiter suchen nach einer Spüle mit zwei Becken.

Bei der Arbeit in der Küche höre ich gerne Radio. Der Reporter klärte die Hörer gerade auf, wie wichtig es sei, Unterwäsche und Bekleidung erst einmal zu waschen nach dem Einkauf. Die Verbraucher hätten sich angewöhnt. Die gekauften Sachen gleich anzuziehen, ohne diese vorher zu waschen. Zum Glück muss ich in dieser Beziehung nicht umdenken. Habe immer alles gewaschen was direkt auf dem Körper getragen wird.

Aber nachdem ich dem Reporter gelauscht hatte, was alles an Chemie angewendet werden kann bei der Bekleidung, die von weither kommt (es wird gesprüht, damit es nicht knittert und schimmelt, dazu kommt, wie viele Menschen diese Sachen angefasst haben, ehe ich sie dann kaufe) weiß ich, dass ich in Zukunft noch vorsichtiger sein werde. Verstehe nun viel besser, wie leicht man sich eine Allergie einfangen kann, wenn man auf das Waschen vor Gebrauch verzichtet.

Es war im Sommer 2016, bei +30 Grad Celsius streikte unsere Kühl-Gefrier-Kombination. Da mussten wir schnell handeln. Bei solchen langlebigen Haushaltsgeräten ist es natürlich günstiger, man kann sich in Ruhe informieren und vor einem Fehlkauf schützen. Die Kombination, welche eigentlich im Angebot zu einem günstigen Preis war, stand aber, laut Auskunft des Verkäufers, in den nächsten Tagen nicht zur Verfügung. Er verkaufte uns eine andere Kombination.

Diese stand auf einer Erhöhung und leider ist uns in der Aufregung entgangen, dass die beiden Frostfächer oben waren und nicht, wie eigentlich üblich, unten. Mit der zugesagten schnellen Lieferung klappte es auch nicht. Also bei der anhaltenden Hitze eine sehr unerfreuliche Situation.

Den beiden jungen Männern bei der Lieferung machte die Hitze auch zu schaffen, was wir auch zu spüren bekamen. Da stand sie nun, die neue Kühl-Gefrier-Kombination und jetzt ja nun auf dem Fußboden. Jedes Mal, wenn ich etwas aus dem oberen Gefrierfach nehmen wollte, musste ich auf einen Klapphocker steigen und beim Reinigen der unteren Fächer des Kühlschrankes, musste ich mich verrenken.

Nach zwei Monaten hatte ich dieses Theater satt und wir haben in einem Fachgeschäft mit sehr guter Kundenberatung eine neue Kombination erworben. Als das neue Gerät geliefert wurde, fragte ich, ob es nicht möglich sei, unser ja fast neuwertiges Gerät jemand zu schenken und nicht zu verschrotten. Es ist doch auch nicht umweltfreundlich, wenn so ein fast neuwertiges Gerät in die Presse kommt.

Nein, diese Möglichkeit gab es nicht. Wenn das Gerät schon mitgenommen wird bei Lieferung eines Neuen, landet es sicher in der Presse. Das verstehe ich bis heute nicht. Aber was mir mal jemand erklären müsste ist, was verbraucherfreundlich sein könnte an einer Kombination mit den Gefrierfächern oben.

Der Kühlschrank wird unzählige Male am Tage geöffnet, um etwas zu entnehmen oder reinzulegen und das ist nun mal im oberen Bereich des Gerätes leicht möglich. Nach Befragen im Bekanntenkreis haben sich auch jüngere Leute nicht für die umgekehrte Anordnung im Gerät begeistern können.