Wanderung im Vorfrühling
Bild: I. Rasche / pixelio.de
von Wolfgang Prietsch
Dein und mein Fuß
treten auf Sand, auf Gras und auf Steine,
die haben einen langen Weg
durch Raum und Zeit hinter sich.
Die liegen und können warten,
denen ist es recht so, wie es ist,
und unser Fuß stört sie nicht.
Wir können nicht warten,
wir haben nicht so viel Zeit.
Wir sind nur kurz da
und können uns
mit den Steinen nicht messen.
Ein Jahrhundert Leben –
das wäre schon das Maximum –
wenn die Zeit geologisch markiert wird.
So gehen wir,
bewusst der Endlichkeit unseres Gehens,
über das Land,
und lassen ein in uns
-das Licht, solange es da ist,
-die Wärme, die geht weit unter die Haut,
-die Töne, leise wahrnehmbar – differenzierte und unhörbar – ahnbare,
-die Farben, Allweite Blau, und Hoffnung Grün vor allem, die Grundfarbe Sand, vorherrschend jetzt noch, und den leichten Druck des Windes auf dem Gesicht.
Nicht lassen wir ein
vergangene Schatten.
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