Die Blaumeise

Bühnenbild Eine Blaumeise sitzt auf einem Holzstab

_von Brigitte Foerster_

Der Frühling zog ins Land, wir dachten daran,
und brachten an der Gartenlaube einen Vogelkasten an.
Es vergingen nur ein paar Stunden,
da hatten die Meisen ihn bereits gefunden.
Zwei Blaumeisen flogen hinein und hinaus
und freuten sich über das Vogelhaus.

Ich hatte ganz interessiert zugeschaut,
das Vogelnest, es wurde gebaut.
Zuerst Grobes, dann Feines, zuletzt noch das Moos,
in solch einem Kasten, da ist schon was los.
Dann zog für eine Weile Stille ein,
Frau Meise saß auf den Eiern ganz allein.

Die Nahrung bekam sie jetzt serviert,
denn im Kasten sind sie bestimmt mal zu Viert.
Bald waren die ersten Stimmen zu hören,
sie waren zu Viert, ich könnte es schwören.
Mit dem Futter sind die Meisen um die Wette geflogen,
doch um mich machten sie nur einen Bogen.

Das Gezwitscher ertönte jetzt weit hinaus,
ich dachte mir, jetzt fliegen sie bald aus.
Lockrufe ertönten und Futterentzug,
denn Fressen gibt’s draußen jetzt wirklich genug.
Die Baumblüte, sie war noch nicht vergangen,
die beste Möglichkeit, um Raupen zu fangen.

Ganz versteckt schaute ich zum Vogelkasten,
denn es musste schnell zu Ende sein, das Fasten.
Zuerst kam ein Köpfchen, dann der Vogel mit aller Kraft,
der Flug nach draußen, er war geschafft.
Der Flug in die Freiheit und nie mehr zurück,
der Beginn deines Lebens, ich wünsch dir viel Glück.