Das Alter
Bild: Petra Dirscherl/pixelio.de
von Helene Ehnold
Diesmal will ich gar nicht sprechen
von dem Fortschritt der Gebrechen.
Die Zeit, gewiss ein Phänomen,
bemühe ich mich zu verstehn.
Sie ist nicht individuell
sondern einfach generell.
Physikalisch ist das klar
durch Erdumdrehung Tag und Jahr.
Die Entwickelung der Menschheit
sieht unterschiedlich Faktor Zeit:
Die Kinderjahre sind meist schön,
doch der Tag will nicht vergehn.
„Wär`s doch schon der Wünschetag!“
Zeit, die nicht vergehen mag.
Erwachsen reicht sie nicht mehr aus
für Beruf, Familie, Haus.
Dies und jenes nicht gemacht,
und schon wieder wird es Nacht!
Die Zeit für Zeit im Überfluss
kommt leider, wenn man einsehn muss,
das Altern ist meist unerquicklich.
Dabei lebte man doch glücklich!
Wie kommt es dann trotz Zeit genug,
dass sie vorbei ist wie im Flug?
„Das war doch gestern“, hört man sagen,
dabei war´s schon vor vierzehn Tagen.
Des Gehirns Vergesslichkeit
lebt in Eintracht mit der Zeit.
Kronos, der seine Kinder frisst,
einfach der Zeiten Läufe ist.
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