Ginkgo biloba
Bild: Goldschmiede Herbst, Weimar
von Johann Wolfgang von Goethe (1815)
Der Ginkgo biloba ist ein ganz besonderes Gedicht des großen Goethe. Zwar findet es sich in der Sammlung “Ost-westlicher Divan” wieder, doch steht es auch oft für sich allein. Das Gedicht hat auch so mancher schon bewundert, der Goethe sonst nur vom Hörensagen kennt.
In regelmäßigen Trochäen geschrieben, ist es auch dank des mythischen Baumes, den es preist, berühmt. Doch gilt es auch als ein besonders tiefsinniges Liebesgedicht von Goethe. Er schrieb es 1815 – für und mit Marianne von Willemer.
Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.
Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwey, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?
Solche Frage zu erwidern,
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin?
SeniorenServiceBüro
Sozialkommission
- Tel.: (030) 90293 4371
- Fax: (030) 90293 4355
- E-Mail SeniorenServiceBuero@ba-mh.berlin.de
Sonder-Sozialkommission
Redaktion Spätlese
Leiter: N.N.