In Griechenland

Die Akropolis in Griechenland

von Gabriele Lutzke

Im Sommer 1996 waren wir auf Kreta im Urlaub. Das erste Mal sind wir mit der Familie in den Urlaub geflogen. Die Kinder waren ganz begeistert. Wir waren in einer wunderschönen Ferienanlage direkt am Meer untergebracht. Am liebsten badeten wir den ganzen Tag.

Das Meer war herrlich, aber unsere Kinder zogen den Pool vor. Sie konnten dort Stunden zubringen, aber einer von uns musste auch immer ein Auge auf sie haben. Mario war 8 und Chrissi 6 Jahre alt. Vorher hatten wir die Jungs zu Hause gerade beim Schwimmtraining angemeldet und dieses erst dreimal besucht.

Mario konnte schon mühelos eine Bahn schwimmen und war natürlich ganz stolz. Für Chrissi war alles nur Spielerei. Furchtlos sprang er einfach direkt neben der Leiter ins tiefe Wasser. Mit 2 bis 3 Zügen paddelte er dann immer wie ein Hund zur Leiter. Ich versuchte ihm das Brustschwimmen beizubringen.

Unter Wasser konnte er dann die Bewegung richtig ausführen, über Wasser paddelte er. So schwamm er 3 – 4 Züge unter Wasser, schnappte nach Luft, tauchte wieder unter und schwamm wieder 3 – 4 Züge. Manchmal schaffte er auf diese Art schon 30m.

Oft wollten die Kinder nach dem Abendessen noch einmal zum Pool. Dort tummelten sich viele Kinder aus unterschiedlichen Ländern.
Jeden Abend saßen wir lange auf unserer Terrasse. Davor befand sich eine Wiese, auf der die Kinder oft Ball spielten.

Chrissi spielte zu dieser Zeit gern mit beweglichen Figuren: Batman, Spiderman und wie sie alle hießen.

An einem Abend standen 2 kleine Jungen vor unserer Terrasse. Chrissi sagte, sie hätten sich am Pool verabredet. Zum Spielen sollte er auch seine Figuren mitbringen.
Wir sahen uns verdutzt an, denn diese beiden polnischen Kinder sprachen kein Wort deutsch.

Vorschuluntersuchung
Unser Sommerurlaub in Schweden war einfach fantastisch. Wir hatten herrliches Wetter und wirklich viele schöne Erlebnisse. Ich ging gern reiten und so suchten wir einen Reiterhof. Wir fanden einen, auf dem Kinder ihre Ferien verbrachten.

So konnten wir ungestört mit einer Reitlehrerin in den Wald reiten. Unsere Kinder waren in guten Händen. Um jedes unserer Kinder kümmerte sich ein größeres Kind vom Reiterhof, während die Chefin ihnen zusah. Als wir nach einer Stunde aus dem Wald zurück kamen, waren unsere Kinder immer noch mit ihren Ponys auf der Koppel.

Die größeren Kinder liefen neben den Ponys her. Unsere Jungs ritten ganz allein im Schritt und auch kurz im Trab. Sie waren mächtig stolz und wollten gar nicht mehr aufhören. Die Chefin hatte auch nichts dagegen und sagte:“ Lasst doch, eure Kinder haben doch viel Spaß.“

Das wäre uns wohl in Deutschland nie passiert.
So sahen wir ihnen noch eine Weile zu und machten viele Erinnerungsfotos und kleine Videos.

Zum Schluss stiegen sie glücklich und mit strahlenden Gesichtern ab. Chrissi gab seinen viel zu großen Helm zurück und kratzte sich unaufhörlich den Rücken. Er war von Mücken völlig zerstochen. Beim Reiten hatte er das gar nicht gemerkt.

Nach unserem Sommerurlaub stand für Chrissi die Vorschuluntersuchung an. Also gingen wir beide zu diesem Termin.
Zuerst fragte die Ärztin ihn, ob er ihr denn mal ein schönes Haus malen würde. Das verneinte Chrissi prompt. Ich erkannte mein Kind nicht wieder und dachte: „ Oh nein, das wird wohl nichts.“

Aber dann konnte er die Mengen vergleichen, zu Bildern erzählen und andere Aufgaben sehr gut lösen. So konnte ich wieder aufatmen. Zum Schluss sollte er dann Sammelbegriffe finden.

Die Ärztin sagte: „Hammer, Zange, Säge, was sind das?“ Er antwortete: „Das sind Werkzeuge.“
Die Ärzte sagte: „Hunde, Katzen, Pferde…“
Darauf sagte Chrissi: „Die haben alle Flöhe.“