Die sechste Berlin Art Week: Große Eröffnungen oder kleine private Einblicke

Ausstellungsansicht: abc art berlin contemporary 2016, Messe, Sprüht Magers, Andreas Schulze

von Ursula A. Kolbe

Kulturprojekte Berlin – als kompetenter Partner für die Kultur der Hauptstadt und das Land Berlin konzipiert und organisiert sie komplexe kulturelle Projekte und Initiativen, übernimmt Serviceleistungen für Berliner Museen und Ausstellungen, entwickelt und betreut Programme der Kulturellen Bildung, ist auch Veranstalter und/oder Träger rechtlich unselbständiger Spielstätten und Festivals.

Das Anliegen all dieser Angebote ist es, Berliner Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen den Zugang zu den vielfältigen kulturellen Angeboten der Stadt zu erleichtern. Hier werden unterschiedliche kulturelle Sparten ebenso verbunden, wie Grenzen zwischen Alter und Herkunft, zwischen Schule und außerschulischen Orten überwunden.

Jetzt im September findet die sechste Art Week Berlin statt: Zwei Messen, 15 Museen und Theater sowie rund 200 Galerien, Berliner Privatsammler und Projekträume präsentieren Ausstellungen, Künstlerfilme, Performances und Sonderprogramme. Sie alle haben sich der zeitgenössischen Kunst, den Künstlern und Orten verschrieben. Sie laden im Rahmen der Art Week Berlin zu großen Eröffnungen oder kleinen privaten Einblicken ein.

Zwei Messen stehen vom 14. – 17. September im Zentrum der Aufmerksamkeit:
Die neu gegründete art berlin ist eine Kooperation der abc berlin contemporary und der Art Cologne. Als Weiterentwicklung der abc präsentiert die Kunstmesse jetzt erstmals rund 110 internationale und nationale Galerien aus 16 Ländern in der Station am Gleisdreieck.

Die POSITIONS Berlin Art Fair kehrt in ihrer vierten Ausgabe in die Arena Berlin zurück. Sie zeigt mit etwa 70 Ausstellern erneut, was der internationalen Kunstszene wichtig ist. Entdecken und wiederentdecken, Qualität und ein Diskurs, der sowohl etablierte Sammler als auch ein junges kunstinteressiertes Publikum erreicht.

Die Besucher der diesjährigen Berlin Art Week erwartet neben neuen Partnern und Orten ein künstlerisch umfassendes und einzigartiges Programm mit Eröffnungen der Einzelausstellungen von Monica Bonvicini, Danny Lyon, Willem de Rooij, Thomas Feuerstein, Geoffrey Farmer oder Wilson Diaz.

Parallel dazu eröffnen die Gruppenausstellungen Portrait of a Nation im me Collectors Room, die einen Einblick in das Schaffen von 50 zeitgenössischen Künstlern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten gibt. Das Festival of Future im Hamburger Bahnhof versammelt für vier Tage disziplinübergreifende Formate von über 100 internationalen Künstlern unter dem Motto: „Die Herausforderung liegt im Moment. Der Zeitpunkt ist immer jetzt“.

Künstlerfilme spielen in der sechsten Berlin Art Week eine zentrale Rolle. Die haubrok foundation organisiert in Kooperation mit dem Kino Arsenal Berlin und der Villa Aurora in Los Angeles das Kunstfilmfestival la > x. Im Mittelpunkt stehen Filme aus und über L. A., mit Künstlern wie Paul Mc Carthy, James Benning, Lizzie Fitch/Ryan Trecartin, Morgan Fisher, Edgar Arceneaux, Jennifer West, John Baldessari, Pat O‘ Neill oder Kerry Tribe.

Einem der wichtigsten und international einflussreichsten deutschen Filmemacher – Harun Farocki (1944 -2014) – widmet der Neue Berliner Kunstverein (n.b.k.) in Kooperation mit dem Arsenal – Institut für Film und Videokunst e. V., dem Harun Farocki Institut und Savvy Contempory im Rahmen der Berlin Art Week eine Retrospektive mit über 100 Filmvorführungen und zwei Ausstellungen.

Die Akademie der Künste zeigt eine Filmretrospektive und Ausstellung zu der fast 50 Jahre andauernden Zusammenarbeit von Danièle Huillet 81936 -2006) und Jean-Marie Straub (geb.1933). Das Paar schuf eines der einflussreichsten, zugleich kontroversesten Werke des modernen Kinos und hat sich dabei mit Texten von Hölderlin, Kafka, Brecht, Pavese oder Malraux, der Musik von Bach und Schönberg, der Malerei Cézannes auseinandergesetzt.

Performances und zeitgenössischer Tanz bereichern in diesem Jahr die Palette zeitgenössischer Darstellungsformen. Während die belgische Künstlerin Miet Warlop im HAU Hebbel am Ufer das Publikum in ihrer dreiteiligen Werkschau mit lebendigen Skulpturen und animierten Objekten verzaubert, lädt Boris Charmatz am neuen Spielort der Volksbühne Berlin auf dem ehemaligen Gelände des Flughafens Tempelhof zu A Dancer’s Day. Die Besucher folgen den Tänzern innerhalb des weitläufigen Flughafenhangars und können selbst Sequenzen aus der neuen Choreografie 10.000 Gesten mit Charmatz proben.

Vorgestellt werden auf der Berlin Art Week auch die 20 Gewinner des diesjährigen Preises für künstlerische Projekträume und –initiativen 2017. Er wird am 15. September von der Senatsverwaltung für Kultur und Europa verliehen an:
ACUD MACHT NEU, Archive Kabinett e. V., Art Laboratory Berlin, bi’bak, cargocult, Donau Ecke Ganghofer, Espace Surplus, G. A. S-station, Tankstelle für Kunst und Impuls, Institut für alles Mögliche, KRONENBODEN, Kurt-Kurt, La Plaque Tournante, Manière Noire, Organ Kritischer Kunst, SCOTTY, SOMA Art Gallery, >top Schillerpalais, WerkStadt Kulturverein Berlin e. V., ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik und ZONA DYNAMIC.
www.berlinartweek.de