Alle Kräfte gegen Covid bündeln
Bild: dpa/Frank Rumpenhorst
von Ursula A. Kolbe
Der Begriff „Corona-Pandemie“ hat sich in unser aller Gedächtnis unauslöschlich eingeprägt, unser Leben, unseren Alltag nachhaltig verändert. Gemeinsam gegen Covid-19, sprich Corona, lautet das Anliegen des „Nationalen Forschungsnetzwerkes der Universitätsmedizin“ – von Bundesforschungsministerium Anja Karliczek am 26. März 2020 der Öffentlichkeit vorgestellt.
Eine „einmalige Initiative in dieser Ausnahmesituation“, in dem bundesweit alle Maßnahmepläne, Diagnostik- und Behandlungsstrategien der 37 deutschen Universitätskliniken und weitere Akteure des Gesundheitswesens systematisch zusammengeführt und ausgewertet werden sollen. Das Projekt wird mit 150 Millionen Euro gefördert.
Ausgegangen ist die Initiative vom Charité-Vorstandsvorsitzenden Prof. Heyo K. Kroemer und den Direktor der Charité-Virologie, Prof. Christian Drosten. Kooperiert wird dieses Netzwerk von der Charité. Übrigens verfügen die Universitäts-Kliniken über ein Fünftel der Intensivkapazitäten in Deutschland.
Ziele des Netzwerkes sind unter anderem Erkenntnisse beim Pandemieengagement, aber auch bei der Impfstoff- und Therapieentwicklung. An allen Universitätskliniken sollen zudem die Daten der behandelten Corona-Patienten systematisch erfasst und in einer Datenbank gesammelt werden. So können die Krankengeschichten oder auch Daten zur Konstitution der Erkrankten zusammengeführt werden.
Die Daten sollen über die Universitätsnetzwerke hinaus für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt werden. Der Austausch mit den Kollegen der anderen Uni-Kliniken, die sich in ähnlicher Situation befänden, sei von ganz enormer Bedeutung, weil es an allen Standorten clevere Ideen gebe, auf die nicht überall gekommen werde, sagte der Virologe Kroemer. Auch mit den umgebenden Häusern, anderen Maximalversorgern wie Vivantes in Berlin, wolle sich die Charité verknüpfen, um in kurzer Zeit erhebliche Fortschritte zu erreichen.
Zu dieser Datensammlung können zusätzliche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die nicht in der medizinischen Forschung tätig sind, hinzugeholt werden, um mit ihrer Forschung die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte zu flankieren. Mit Hilfe des breiten Datensatzes werden gewiss valide und sehr nützliche Erkenntnisse gewonnen werden können. Diese helfen bei der individuellen Behandlung der Patienten, beim Pandemieengagement, aber auch bei der Impfstoff- und Therapieentwicklung.
Die schnellstmögliche Einrichtung einer Nationalen Task Force mit aktiver Regierungsunterstützung soll der Steuerung und Abstimmung zwischen der Universitätsmedizin und der Politik wie auch anderer verschiedener wissenschaftlicher Netzwerke dienen. „Es wird ein ganz enger Draht zwischen Wissenschaft und Politik geknüpft“, stellte Ministerin Karliczek fest.
Und der Charité- Virologe Christian Drosten erklärte:“ Wir kommen aus dieser Situation nur heraus, wenn wir in breiter Fläche behandeln oder impfen können. Die Impfung ist das eigentliche, aber schwer zu erreichende Ziel, sodass wir Zeit überbrücken müssen.“
Aktuell würden viele bereits zugelassene Medikamente in ihrer Reaktion auf das Virus SARS-CoV-2 getestet werden. Dafür brauche es die Grundlagenforschung und Ärzte, die mit den eigenen Wissenschaftlern eng zusammenarbeiten.
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