Ein Gewürz – vielseitig einsetzbar

kleine Schalen mit Gewürzen

von Christa-Dorit Pohle

Ob mild, scharf oder süßlich, Senf kommt in fast jedem Haushalt zum Einsatz. Ich selbst verwende Senf sehr gerne, und das nicht nur zur Brat-, Bock- oder Weißwurst. Viele Gerichte werden durch die Zufügung von Senf schmackhafter und erhalten eine besondere Note.

Was ich aber nicht wusste ist, dass Senf schon vor 3000 Jahren bekannt war. Aber nicht nur als Genussmittel. Den Chinesen gelang es, die gelb blühende Senfpflanze als Heilmittel zu kultivieren. Die Senfpflanze kam dann nach Griechenland. Dort war bereits im 4. Jahrhundert vor Christus bekannt, dass die ätherischen Senföle eine verdauungsunterstützende Wirkung haben.

Ein Römer namens Lucius Columella hatte im Jahr 42 unserer Zeit ein Rezept zur Herstellung einer würzigen Senfpaste verfasst. Mit den Römern reiste der „Scharfmacher“ später über die Alpen nach Mitteleuropa. Im 13. Jahrhundert wurde Dijon durch den Aufstieg zur französischen Senfmetropole bekannt.

Im Mittelalter war Senf das einzige scharfe Gewürz zum Würzen von Speisen, welches die Europäer zur Verfügung hatten, bevor Pfeffer, Chili und Meerrettich folgten. Aber auch die Heilwirkung wurde damals schon sehr geschätzt. Die ätherischen Senföle sorgen nicht nur für die Schärfe. Sie gehören auch zu den sekundären Pflanzenstoffen mit gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Das Geheimnis vom Senf: Erst wenn die Senfkörner zermahlen und mit Flüssigkeit vermengt werden, entfalten sich diese. Es ist schon erstaunlich, was Senföle alles bewirken, wenn sie den Speichelfluss, die Bildung von Magen- und Gallensäften anregen und die Darmtätigkeit aktivieren.

Weil sie dazu noch durchblutungsfördernd und antibakteriell wirken, können sie bei Rheuma, Gelenkschmerzen und Atemwegserkrankungen hilfreich sein. Senfwickel sind auch bekannt, um Beschwerden zu lindern. Dazu werden die Körner gemahlen, mit Wasser zu einem dicken Brei angerührt, aufgetragen und mit einem Tuch abgedeckt. Wenn die scharfen Öle dann den Blutkreislauf anregen, können sie z.B. den Schleim in den Bronchien lösen oder eine verstopfte Nase befreien. Das klappt, das habe ich schon ausprobiert.

Jetzt, da ich etwas mehr erfahren habe über den Senf und sein Geheimnis, kann ich für eine gesunde Lebensweise ruhig öfter mal meinen Senf dazu geben. Wenn sie nicht unter Bluthochdruck leiden, dann gilt: Je schärfer, umso gesünder.