Was tun für den Notfall?

Aktenordner mit der Aufschrift Vorsorge

von Christa-Dorit Pohle

Kennen sie die Begegnungsstätte im Edgar-Carlo-Bettermann-Projekt? Ich hätte diese Frage auch mit Nein beantworten müssen, wenn ich nicht im Kulturkalender gelesen hätte, dass am 18.2. 2015 dort eine Informationsveranstaltung zu den Themen Vorsorge-Vollmacht, Betreuungs- und Patientenverfügung stattfindet.

Auf Grund der großen Nachfrage war dies schon eine Wiederholungsveranstaltung. Ich habe dort angerufen und hatte Glück, dass noch ein Platz für mich frei war. Die Begegnungsstätte befindet sich im Naumburger Ring 19 (Bus 195, Haltestelle Naumburger Ring, gelber Flachbau).

Als ich das Haus betreten hatte, spürte ich eine angenehme Atmosphäre. Im Veranstaltungsraum wurde zuerst für das leibliche Wohl gesorgt, mit Kaffee und köstlicher Obsttorte. Herr Brünn, der Leiter des Projekts, begrüßte dann die Anwesenden und übergab das Wort an Herrn Galbrecht vom Malteser Hilfsdienst.

Mal ehrlich – gehören sie zu dem Personenkreis, der alles vorbeugend geregelt hat für den Notfall? Es ist nun mal ein Thema, mit dem die meisten Senioren sich nicht so gern beschäftigen. Nach dem Motto „Man fühlt sich ja noch…“, wird das immer wieder hinaus geschoben. Und es ist ja auch nicht so einfach, das alles zu regeln, wenn man sich nicht vorher gut beraten lässt.

Der Vortrag von Herrn Galbrecht war sehr gut. Er hatte uns vorher die betreffenden Formulare gegeben und erklärte dann anhand von Beispielen sehr einprägsam die Vorgehensweise beim Ausfüllen der Formulare, damit der Wille des Ausfüllenden klar erkennbar ist.

Herr Galbrecht erklärte aber auch mit Schmunzeln, dass er Gäste sah, die schon zum 2. Mal seinen Vortrag besuchten, weil sie beim ersten Mal nicht gleich vor Ort die Kreuzchen gemacht haben und dann zuhause wieder unsicher waren beim Ausfüllen der Formulare. Wir hatten ja alle die Möglichkeit, Fragen zu stellen, bis alle Unklarheiten beseitigt waren.

Wenn das Thema auch heikel ist, so ist es doch sehr beruhigend, wenn wir für den Notfall alles geregelt haben und das am besten zu einem Zeitpunkt, an dem alles mit Ruhe und viel Überlegung zu Papier gebracht werden kann. Wir sollten uns immer vor Augen halten, dass es für Angehörige sehr schwer und belastend werden kann, Entscheidungen für uns treffen zu müssen wie z.B. bei der Patientenverfügung, wenn wir nicht mehr fähig sind, unseren Willen zum Ausdruck zu bringen.

Wenn sie also die Möglichkeit haben, einen solchen Vortrag zu hören, wird es ihnen bestimmt leichter fallen, aktiv zu werden und alles zu regeln für den Notfall, der für jeden von uns ja sehr plötzlich und überraschend eintreten kann.
Kurz nach diesem Vortrag habe ich noch eine andere Veranstaltung in diesem Hause besucht, habe gespürt, dass die Mitarbeiter dort mit dem Herzen dabei sind, und sich sehr viel Mühe geben, den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bieten.

Senioren können sich dort auch außerhalb von Veranstaltungen mit Freunden treffen, neue Kontakte knüpfen oder vielleicht einen Imbiss zu sich nehmen. Vielleicht entdecken sie diese Begegnungsstätte auch einmal für sich. Nähere Informationen erhalten sie unter der Tel.-Nr. 99 4031 93.