Cholesterin – ein Schlüssel für lange Gesundheit
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von Prof. Dr. med. Curt Diehm
In seinem Gastbeitrag beschäftigt sich Prof. Dr. med. Curt Diehm mit Cholesterin und erklärt, warum es für unseren Organismus wichtig aber auch schädlich ist.
Die Bedeutung des Cholesterins gehört inzwischen zum gesundheitlichen Grundwissen. Der Hintergrund ist, dass sich die im Blut gemessenen Cholesterinwerte in den westlichen Wohlstandsgesellschaften erheblich erhöht haben und heute als ein Hauptrisikofaktor für Herz- und Krebserkrankungen sowie Arteriosklerose gelten.
LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin
Also runter mit dem Cholesterin? Notfalls mit Medikamenten, den sogenannten Cholesterinsenkern?
So einfach sind die Zusammenhänge leider nicht. Eine wichtige Unterscheidung betrifft innerhalb des Cholesterins zwei Kategorien: das LDL-Cholesterin und das HDL-Cholesterin – auch „schlechtes“ und „gutes“ Cholesterin genannt.
Erhöhte LDL-Werte im Blut sind unter anderem für Oxidationsvorgänge verantwortlich und steigern insgesamt den Fettgehalt des Blutes nach der Nahrungsaufnahme. Sie werden oft wirklich nicht aggressiv genug behandelt. Ein großer Teil der Herz-Kreislauf-Risikopatienten erreicht nicht die Zielwerte des ungünstigen LDL-Cholesterins.
Dies belegen Daten aus zwei Registerstudien. Vor allem Diabetiker werden zu schlecht behandelt. Daten aus der 4E-Registerstudie des Herzzentrums Ludwigshafen zeigen, dass nur jeder fünfte Proband den LDL-Zielwert von unter 100 mg/dl erreicht. Bei den Diabetikern waren es sogar nur 14Prozent. Bekanntlich ist die Senkung des LDL-Cholesterins in der Therapie von Fettstoffwechselstörungen der alles entscheidende Faktor für das weitere Schicksal der Patienten, bei denen eine manifeste Gefäßerkrankung vorliegt.
Ungünstiges Blutfett senken
Eine einfache Methode zur Senkung des ungünstigen Blutfetts sind Vollkornprodukte. Beobachtungsstudien belegen, dass sich Vollkornprodukte bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung (Angina pectoris und Herzinfarkt) günstig auswirken. Die wichtigsten Studien wurden auch in einer Metaanalyse zusammengefasst. Es konnte zwar keine sichere Korrelation mit der Sterblichkeit an Herzinfarkten festgestellt werden, allerdings zeigten sieben seriöse Studien, dass Hafervollkorn zu einem Rückgang des ungünstigen LDL-Cholesterins führt.
Auf der anderen Seite sind ungesättigte Fettsäuren günstig für die Blutgefäße. HDL-Cholesterin darf in der Ernährung nicht fehlen. Ungesättigte Fettsäuren wirken positiv auf den Blutfettspiegel. Das gute HDL-Cholesterin wirkt sich beispielsweise positiv auf den Entzündungswert CRP im Blut aus. Hohe Entzündungswerte werden neuerdings mit der Entstehung von Arteriosklerose in Verbindung gebracht.
Um etwas für die „guten“ Blutfette zu tun, bedarf es nur einiger weniger Anstrengungen. Öfter mal Nüsse essen, mit Olivenöl angemachten Salat oder eine Avocado genießen. Das alleine treibt schon den günstigen HDL-Wert nach oben. Die erwähnten Lebensmittel haben also positive Auswirkungen auf den Blutfettspiegel.
Zurück zum ungünstige LDL–Cholesterin: Dieses sollte schon in jungen Jahren niedrig gehalten werden. Eine amerikanische Forschergruppe von der School of Medicine aus Detroit/Michigan konnte zeigen, dass bei Personen, die bereits in jungen Jahren diese ungünstige Cholesterinfraktion vermeiden, es später seltener zu Herz–Kreislauf Komplikation, Herzinfarkten und Schlaganfälle kommt. Die Studie bestätigt erneut, dass ein erhöhtes LDL–Cholesterin kausal mit der Entstehung von Herzinfarkten zusammenhängt. Ein niedriger LDL–Cholesterinspiegel in jungen Jahren führt demnach zu einer dreifach größeren Reduktion des Risikos für die Entstehung einer koronaren Herzerkrankung.
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