Party der Erinnerungen im Ermelerhaus
Bild: art'otel berlin mitte
von Ursula A. Kolbe
Für Generalmanager Hans de Waart, verantwortlich für das art´otel berlin mitte, und seine Mitstreiter stehen ereignisreiche Tage ins Haus: Vom 5. – 7. Oktober feiern sie das 50jährige Jubiläum der Wiedereröffnung des geschichtsträchtigen Ermelerhauses, eine einst sehr beliebte Einkehroase im Herzen Berlins am Märkischen Ufer.
Heute verbindet es die historische Kulisse mit der Modernität des angrenzenden Hotels. Es gleicht einer Kunstausstellung mit mehr als 300 Originalwerken von Georg Baselitz – von hervorragenden Gemälden bis zu kleinen Kohledrucken. Jedes der mehr als 100 Gästezimmer und Suiten schmückt einen „Baselitz“, der als einer der erfolgreichsten Künstler der letzten 50 Jahre gilt.
Zeitzeugen und Erinnerungsstücke gesucht
Doch erst einmal zurück zu den Jubiläumstagen. Gesucht werden Zeitzeugen, die zu DDR-Zeiten in diesem schönen Rokoko-Haus erlebnisreiche Stunden verbrachten. So das Ehepaar Christa und Axel Paul aus Mitte, das am 1. August 1970 im ein Jahr zuvor wieder aufgebauten Ermelerhaus seine Traumhochzeit feierte und hier auch ihre Goldene Hochzeit ein Höhepunkt werden wird.
Oder der Kellner Rene Dressler, der schon als Kind vor dem Eingang des Ermelerhauses für die Touristen russische Lieder sang und zu Beginn der 90er Jahre der IHK nachwies, wie gut er tranchieren, flambieren und dekantieren kann.
Auch die 79jährige Eva Martin, geb. Ermeler, deren Ur-Ur-Großvater Ferdinand-Wilhelm das Haus einst gehörte, und mit ihrer Familie in Kalifornien (USA) lebt, wird Anfang Oktober extra nach Berlin reisen, um „50 Jahre Ermelerhaus“ zu feiern.
Wer weiß noch etwas?
Geschichten wie diese möchte das art’otel berlin mitte weiterschreiben und sucht weitere Zeitzeugen: Wer erinnert sich an Abriss und Wiederaufbau des historischen Gebäudes? Wer hat an den Arbeiten mitgewirkt? Wer feierte Omas Geburtstag bei Kaffee und Kuchen im Café Ermeler im Hochparterre? Wer hat bei hausgebeiztem Havelzander und Wein von der Elbe im Weinrestaurant neben einem der berühmten Gäste aus Ost und West gesessen? Wer hat in der zünftigen und preiswerten Raabediele im Untergeschoss mehr als einmal die Nacht zum Tag gemacht? Wer hat noch Fotos und Postkarten aus dieser Zeit, wer nennt noch heute eine historische Speisekarte sein eigen?
Die schönsten Fotos und Erinnerungsstücke sollen vom 5. bis 7. Oktober 2019 im Ermelerhaus gezeigt werden. Zudem sind an diesen Tagen selbstverständlich alle Zeitzeugen herzlich eingeladen. Unter allen Einsendungen werden wertvolle Preise verlost, darunter ein Verwöhnwochenende in einem art’otel nach Wahl.
Eine Speisekarte aus der Wendezeit wird angeboten . Und wer noch hat, der kann an diesen Tagen seine Zeche auch in Ost-Mark begleichen.
Einsendungen bitte per Mail an ermelerhaus@artotels.com oder per Post an:
art’otel berlin mitte
Stichwort: Ermelerhaus
Wallstraße 70-73
10179 Berlin
Eines der letzten erhaltenen Patrizierhäuser
Der Ursprung des in ganz Berlin bekannten Gebäudes findet sich bereits im Jahr 1567, an seinem damaligen Standort in der Breiten Straße 11, etwa 500 Meter vom heutigen Standort an der Wallstraße entfernt. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Ermelerhaus mit den bis heute charakteristischen Wand- und Deckengemälden, Statuen und Reliefs zu einem Rokokopalais umgestaltet.
Seinen heutigen Namen erhielt das Ermelerhaus durch den Tabakhändler Ferdinand-Wilhelm Ermeler, der das Gebäude 1824 erwarb und es mit seinen Salon- und Kulturveranstaltungen zu einem der geistig-kulturellen Mittelpunkte Berlins machte. Nach dem Verkauf des Hauses durch den letzten Enkel, Richard Ermeler, ging das Haus 1913 an die Stadt Berlin über und diente in den folgenden Jahrzehnten als Zweigstelle des Märkischen Museums und wurde nach 1945 als Ratsbibliothek genutzt.
Mitte der 60er Jahre wurde das Ermelerhaus an der Breiten Straße abgetragen und wenige Jahre später an seinem heutigen Standort unter Verwendung zahlreicher historischer Bau- und Stilelemente wieder aufgebaut. Seitdem galt das Ermelerhaus als eine der ersten gastronomischen Adressen in Berlin. Heute sind die in den 90er Jahren aufwendig und liebevoll restaurierten historischen acht Räumlichkeiten im Rokoko-Stil beliebt für private und geschäftliche Feierlichkeiten.
Einstige Raabediele heute Spa & Gym
Und was ist aus der zu DDR-Zeiten beliebten Raabediele geworden? Wer sich noch erinnert, weiß, dass im Weinrestaurant in den historischen Salons in der oberen Etage internationale Küche serviert wurde. Im Hochparterre und auf der Sommerterrasse am historischen Stadthafen bot das Ermeler-Café Kuchen, Eis und Caféhaus-Spezialitäten an.
Wer es deftiger mochte, fand im Souterrain die rustikale Raabediele mit 55 Plätzen. Und genau diese Etage ist kaum wieder zu erkennen, denn hier geht es jetzt um Erholung und Workout. Auch hier im Spa & Gym inspirieren Farben und Design der Kunst von Georg Baselitz den Raum.
Georg Baselitz wurde 1938 als Hans-Georg Kern in Deutsch-Baselitz geboren, einem kleinen Bauerndorf unweit von Dresden, wo er mit seinen drei Geschwistern aufwuchs. Durch Fotografien und Zeichnungen, die er auf dem Dachboden seines Elternhauses fand, wurde sein Interesse für die Kunst geweckt. 1956 begann er an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Ost-Berlin ein Studium. Doch es gab bald Probleme und er übersiedelte nach West-Berlin.
Er wurde ein bedeutender Künstler, dessen Werke heute auch im art`otel berlin mitte zu sehen sind; in einer dynamischen Hotelmarke, die Kunst und Leben in mehreren kulturträchtigen Städten Europas miteinander vereint.
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