U-Bahnhof Nollendorfplatz; Unter opulenter Kuppel
Bild: Wikimedia_GGG.at
von Ronald Klein
Das imposante Wahrzeichen, das seit fast zehn Jahren nachts in den Farben des Regenbogens erstrahlt, erinnert an die Glaskuppel, die bei der Eröffnung des Bahnhof, 1902 perfekt zur Charakteristik des Nollendorfplatzes passte. Dieser bestand aus einer mit Blumen geschmückten Rasenfläche. 1904 kam der zierende Nickelmannbrunnen unter dem Viadukt hinzu. Diese Eleganz ging durch Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg verloren. Ähnlich erging es dem Bahnhof, der ohne die Kuppel wiederaufgebaut wurde – deutlich zu sehen in der Kultserie „Drei Damen vom Grill“. In den ersten beiden Staffeln stand die Imbissbude der von Brigitte Mira, Brigitte Grothum und Gabriele Schramm gespielten Berlinerinnen am Nollendorfplatz.
Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten Mitte der 70er-Jahre war der Hochbahnhof allerdings schon einige Jahre nicht mehr in Betrieb. Der Grund dafür war die Teilung der Stadt. Nach dem Mauerbau 1961 war die nach Ost-Berlin führende U2 unterbrochen. Die Fahrgastzahlen gingen im West-Teil anschließend drastisch zurück. Weil mit der U1 eine fast parallel verlaufende Strecke zum Gleisdreieck führte, vermietete die BVG den Bahnhof. Und so zog der Trödelmarkt Berliner Flohmarkt rein, der dort bis zur Wiedereröffnung der Linie im Jahre 1993 Händlern und Händlerinnen Verkaufsflächen bot.
Anfang der 1970er-Jahre wurden auch die zweigeschossigen, unterirdischen Gleisanlagen umgebaut und eine seit 1940 existierende Bunkeranlage abgebrochen. Seitdem steht ein weiterer Gleistrog zur Verfügung. Im Zuge der Sanierung 2001 wurden Aufzüge eingebaut – seitdem ist der Bahnhof barrierefrei.
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