Berliner Luft
Bild: PR
von Kempen Dettmann
Die Berliner Luft in Marzahn-Hellersdorf ist wohl eine der besten im gesamten Stadtgebiet unserer Hauptstadt. Über 20 Prozent mehr Grünflächen pro Kopf der Einwohner des Stadtbezirks im Vergleich zu ganz Berlin mögen dafür auch ausschlaggebend sein.
Umweltfreundliche Industrie und Infrastruktur tragen sicher zudem dazu bei. Auch bei den weiteren Planungen wird hierbei streng auf Ökologie geachtet. Mit dem Clean Tech Business Park wird hier sicherlich Vorbildliches geleistet: Auf 90 Hektar entsteht an der Bitterfelder Straße Berlins größter Industriepark – insbesondere ein Angebot an Unternehmen für umweltfreundliche Energien, nachhaltige Mobilität und Wasserwirtschaft, grüne Chemie und effiziente nachhaltige Rohstoff- und Materialproduktion.
Berliner Luft als GmbH-Unternehmen gibt es vielerorts auch außerhalb von Berlin: in Bexbach, Ottendorf-Okrilla, Uelzen, Obertaufkirchen – alle in ihrem Produktangebot auch auf Umweltverträglichkeit ausgerichtet. Berliner Luft scheint also schon zu einem Markenzeichen geworden sein.
Dennoch denkt man natürlich zuallererst an das Paul-Lincke-Lied, wenn von Berliner Luft die Rede ist. 1904 erstmals im Thalia-Theater uraufgeführt wurde „Das ist die Berliner Luft“ schnell zum Gassenhauer und zu einer Art Hymne von Berlin. Eine Jury hatte es vor einiger Zeit sogar in die Liste der „100 Schlager des Jahrhunderts“ aufgenommen.
„Ja, ja , ja, das ist die Berliner Luft, Luft, Luft
So mit ihrem holden Duft, Duft, Duft, wo nur selten was verpufft, pufft,pufft“
….. lädt natürlich schon lange zum Mitsingen ein.
In jüngster Zeit hat die Berliner Sängerin Kerstin Ott die Berliner Luft auch in eines ihrer Liebeslieder aufgenommen: „Jeden Morgen werd ich wach, und ich bin froh dass ich dich hab…Berliner Luft, Berliner Luft ohho“
Allerdings ist weniger vielleicht sogar bei Berlinern bekannt : Berliner Luft gibt es auch als Nachtisch. Es ist eine schaumige Dessertcreme aus Eigelb, Eischnee, Zucker und Gelantine, die immer mit Himbeersaft angeboten wird.
Die Bezeichnung dieses Desserts lässt annehmen, dass sich der erfinderische Konditor von der Berlin–Hymne „Berliner Luft“ Paul Linckes hat inspirieren lassen. Dem ist jedoch nicht so, denn Margarete von Bennigsen veröffentlichte das Rezept in ihrem „Deutschen Kochbuch“ schon 1897. Es wird auch angenommen, dass als Vorbild für diese „Berliner Luft“ eine schlesische Eiweißschaumspeise mit Himbeeren diente. Belegt ist das aber nicht.
In gewissem Sinne vereinigt hat die Berliner Luft in Marzahn-Hellersdorf Ökologie und Genuss in einem Unternehmen, das eine sehr bewegte Geschichte hinter sich hat: die Schilkin GmbH & Co. KG. Hier wird Berliner Luft nicht nur hergestellt, sondern auch verkauft!
Die Schilkins stammen ja aus Russland, waren dort Wodka-Hoflieferant für den Zaren. In den 20er Jahren emigrierten sie nach Deutschland und eröffneten hier am Standort Kaulsdorf eine Spirituosenfabrik. Sohn Sergei Schilkin baute nach dem 2. Weltkrieg den zerstörten Betrieb wieder auf, reaktivierte traditionelle Wodka-Marken nach alten Familienrezepturen. Manche nannten ihn später den Berliner Wodkakönig.
Seit nunmehr genau 70 Jahren aber produziert der Betrieb Berliner Luft, den kultigen Pfefferminzlikör, klar und frisch, wie die Berliner Luft eben so ist. In den letzten Jahren hat diese Berliner Luft die Partyszene erobert. Dr. Erlfried Baatz, Geschäftsführender Gesellschafter der Firma, nannte uns einige beeindruckende Zahlen und Fakten. Mit 60 Mitarbeitern macht Schilkin einen jährlichen Umsatz von 35 Mill. Euro, hat Zuwachsraten von etwa 30 Prozent, ist mit dem jüngsten Publikum der stärkste Spirituosenhersteller Deutschlands, verkauft in 5 Ländern, darunter sehr stark in Österreich und der Schweiz.
Von der Berliner Luft der Schilkin GmbH & Co. KG werden mittlerweile 9 unterschiedliche Sorten hergestellt: Neben der originalen Berliner Luft die Ananas Cocos, Holunder, Lindenblüte, Chilleoké, Kinky Queen, Bangarang, und die Starken 40 strong und 50 strong. Der Renner besonders im Westen unseres Landes ist der Schoko in einer Verbindung mit Sahne und Kakao, der ein wenig an AFTER EIGHT erinnert.
Somit kann man sagen, dass Schilkin aus Marzahn-Hellersdorf Berliner Luft fast weltweit bekannt macht und exportiert.
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