Jahrestage 2020 – Januar/Februar
Bild: Angela M. Arnold
von Kempen Dettmann
Die Geschichte der Dörfer Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf, die heute den Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf bilden, erweckt immer wieder das Interesse unserer Leser. Alle fünf Ortsteile gehörten einst zum Landkreis Niederbarnim und wurden 1920 durch das Groß-Berlin-Gesetz nach Berlin eingemeindet. So ist es auch seit mehreren Jahren zu einer guten Tradition geworden, dass der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. alljährlich ausgewählte Daten von Jahrestagen herausgibt. Es handelt sich um eine Übersicht von wichtigen Jahres- und Gedenktagen, die den Bezirk betreffen. Denn Marzahn und „seine Dörfer“ sind ja schon viel, viel älter als der jetzige Bezirk. Bedeutsame Ereignisse, die Entstehung historischer Bauten, Geburts- und Todestage bekannter Persönlichkeiten des Bezirks sind in dieser Zusammenstellung zu finden. Wir schauen in die Monate Januar und Februar:
675 Jahre
Mahlsdorf wird am 25. Januar 1345 in einem Lehnbrief des Markgrafen Ludwig des Älteren erstmals urkundlich erwähnt. Der Ritter Thyle Ryteling (Rüteling) verkauft danach das Dorf Malterstorp mit allen Rechten an den Ritter Otto Kethelitz (Kettlitz).
125 Jahre Am 21. Februar 1895 wird der Schriftsteller und Redakteur Erich Knauf geboren. 1944 wird er in Kaulsdorf nach einer Denunziation verhaftet und am 2. Mai 1944 hingerichtet.
90 Jahre Am 4. Januar 1930 verstirbt der Gartenarchitekt Albert Brodersen. Ab 1890 gestaltete er im Auftrag von Wilhelm von Siemens den stark erweiterten Biesdorfer Schlosspark um.
75 Jahre Der Apotheker Hans Neue aus Mahlsdorf wird am 29. Januar 1945 hingerichtet. Er war nach dem Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wegen einer unbedachten Äußerung denunziert worden.
50 Jahre Frida Hirsekorn, von 1937 bis zu ihrem Tod am 11. Februar 1970 Inhaberin der Märkischen Wachsschmelze in Kaulsdorf. 1945 richtete sie eine Suppenküche ein, die auch Schulen mit Essen belieferte.
45 Jahre Am 25. Februar 1975 bestätigt das SED-Polibüro die Bebauungskonzeption für den Stadtbezirk Marzahn. Danach sollen drei zusammenhängende Wohngebiete mit 35.000 Wohnungen für 100.000 Einwohner errichtet werden.
20 Jahre Gisela Reissenberger, geb. Häusler, verstirbt am 12. Februar 2000. Von 1943 bis 1945 versteckte sie gemeinsam mit ihrer Mutter Elsa Ledetsch fünf Juden und rettete sie so vor den Nazis. Am 19. Oktober 1987 waren beide von der Gedenkstätte „Yad Vashem“ in Israel als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt worden.
10 Jahre Am 27. Januar 2010 wird Wohnblock Mehrower Allee 38-46 nach der Sanierung übergeben. Es ist die letzte im Rahmen des Stadtumbaus Ost fertiggestellte Wohnanlage der degewo in Marzahn.
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