„Das ist der Frühling, das ist der Frühling in Berlin…“
Bild: Waltraud Käß
von Waltraud Käß
Mit dieser Melodie, die bereits zum Mitsingen animierte, eröffnete das Volksinstrumentenorchester sein Frühlingskonzert am 5. März in der Dorfkirche von Alt-Marzahn. Es stand unter dem Motto „Mit einem bunten Melodienreigen holen wir den Frühling aus dem Winterschlaf“.
Und tatsächlich zwinkerte der Frühling den über 100 Besuchern zu, die mit guter Laune den Darbietungen lauschten. Die launige Moderation mit Gedichten von Ringelnatz, Kästner, Storm u.a. stimmte die Besucher immer fröhlicher und auf jede Melodie neu ein.
Die Sopranstimme von Inna Wurell machte Opernarie und Frühlingslieder zu einem Genuss für die Ohren und als sie russische Weisen vortrug, die vom Orchester gekonnt getragen wurden, da wehte Sehnsucht durch die kleine Kirche, Sehnsucht nach Stille und nach weiter Steppe. Blick in die Unendlichkeit. Wunderbar!
Auch Gunter Wurell, der künstlerische Leiter des Klangkörpers und der singende Dirigent, wie ihn der Moderator nannte, füllte mit seiner Tenorstimme den Kirchenraum. Die Besucher waren begeistert, das war am immer wieder aufbrandenden Beifall zu hören. Dieser Dank des Publikums galt auch dem Orchester. Man muss wissen, dass hier keine Berufsmusiker spielen – aber: Übung macht den Meister. Und sie proben regelmäßig ihr Repertoire, die 24 Mitglieder des Orchesters. Querflöte, Mandoline, Gitarre und Akkordeon werden von den Musikern gekonnt bespielt.
Das Orchester gehört mit zu den ältesten in Berlin, denn es wurde im Jahre 1954 als Instrumentalorchester des „Friedrich-Wolf-Ensembles“ gegründet und 1974 vom Haus des Lehrers am Alexanderplatz übernommen. 1990 wurde ein Verein der Träger des Orchesters. Dass es immer noch besteht, zeugt wohl auch von seiner musikalischen Qualität.
Das Programm des Orchesters ist sehr vielseitig. Neben Werken der Klassik bieten sie auch Operette sowie deutsche und internationale Folklore. Volkslieder und ausgewählte Titel aus der Unterhaltungsmusik sind bei Besuchern besonders beliebt, denn sie animieren zum Mitsingen und Schunkeln, das war in der Kirche deutlich zu spüren. Und das ist wohl auch das Anliegen des Orchesters.
Die Programme stehen meist unter einem Motto wie z.B. „Eine Reise durch die Länder der Sonne“.
Übrigens war der Eintritt für diese Veranstaltung frei – man bat beim Ausgang lediglich um eine Spende – und diese gaben die beschwingten Besucher sehr gerne. Eine Internetadresse hat dieses Volksinstrumentenorchester ebenfalls. Hier werden auch die nächsten Auftritte bekannt gegeben. Sie finden das Orchester unter www.volksinstrumentenorchester-berlin.de
Auf dem Heimweg leuchtete mir aus einem der kleinen Vorgärten am Wege ein Tuff gelber Crocusse entgegen. Wunderschön. Der Frühling hatte wirklich seine Augen geöffnet.
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