Jahrestage Januar und Februar

Altes Rathaus Marzahn auf dem Helene-Weigel-Platz

von Wolfgang Brauer, Vorsitzender des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf

Die Geschichte der Dörfer Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf, die heute den Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf bilden, erweckt immer wieder das Interesse unserer Leser. Alle fünf Ortsteile gehörten einst zum Landkreis Niederbarnim und wurden 1920 durch das Groß-Berlin-Gesetz nach Berlin eingemeindet. So ist es auch seit mehreren Jahren zu einer guten Tradition geworden, dass der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. alljährlich ausgewählte Daten von Jahrestagen herausgibt.

Es handelt sich um eine Übersicht von wichtigen Jahres- und Gedenktagen, die den Bezirk betreffen. Denn Marzahn und „seine Dörfer“ sind ja schon viel, viel älter als der jetzige Bezirk. Bedeutsame Ereignisse, die Entstehung historischer Bauten, Geburts- und Todestage bekannter Persönlichkeiten des Bezirks sind in dieser Zusammenstellung zu finden. Wir schauen in die Monate Januar und Februar.

150 Jahre
Am 5. Januar 1874 wird der Amtsbezirk Biesdorf aus den Gemeindebezirken Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf sowie den Gutsbezirken Biesdorf und Mahlsdorf gebildet. Marzahn gehört zum neu gebildeten Amtsbezirk Hohenschönhausen.

90 Jahre
Heinrich Grüber wird am 25. Februar 1934 als evangelischer Pfarrer der Evangelischen Gemeinde in Kaulsdorf in sein Amt eingeführt. Die Ernennung erfolgt gegen den Widerstand des Gemeinde-Kirchenrates, weil Grüber Position gegen die Politik der Nationalsozialisten bezogen hatte, insbesondere gegen die Ausgrenzung jüdischer Pfarrer.

85 Jahre
Am 1. Januar 1939 wird die katholische Herz-Jesu-Kuratie in Biesdorf-Süd errichtet.

80 Jahre
Der Kaulsdorfer Schildermaler Bruno Tietze (KPD) wird am 21. Februar 1944 im Zuchthaus Brandenburg wegen „Fahnenflucht“ hingerichtet.

45 Jahre
  • Die Stadtverordnetenversammlung Berlin beschließt am 5. Januar 1979, aus Teilen der Stadtbezirke Lichtenberg und Weißensee den Stadtbezirk Marzahn zu bilden.
  • Am 17. Januar 1979 wird die Arbeiter-Wohnungsbau-Genossenschaft (AWG) des VEB Elektroprojekt und Anlagenbau gebildet. Zum 12.11.1991 erfolgt die Umwandlung in die „Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft „Marzahner Tor“.
  • Das Krankenpflegeheim am Grabensprung erhält den Namen Dr. Arno Philippsthal.

35 Jahre
Das von Wolf-R. Eisentraut und Karla Bock entworfene Rathaus Marzahn wird am 10. Januar 1989 übergeben. Es steht seit dem 14. September 2008 unter Denkmalschutz.

30 Jahre
  • Am 14. Februar 1994 wird der „Bürgerverein Nord-Ost“ gegründet. Er betreibt in Marzahn, Hellersdorf und Hohenschönhausen die Projekte „Kunst am Bau“.
  • Die „Bürgerinitiative Hellersdorf für Tuzla“ wird im Februar 1994 ins Lben gerufen. Mehrmals überbringt sie Hilfsgüter in die während des Krieges im ehemaligen Jugoslawien beschädigte Stadt und organisiert Aufenthalte von Kindern und Frauen in Hellersdorf.

20 Jahre
Das auf Initiative des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf geschaffene Denkmal für die Opfer der Zwangsarbeit 1939 – 1945 wird am 27. Januar 2004 auf dem Parkfriedhof Marzahn enthüllt.