Jahrestage September/Oktober 2023

Studentenwohnheim Victor Jara: Außenbereich mit Grillplatz und Sitzgelegenheiten

von Wolfgang Brauer, Vorsitzender des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf

Die Geschichte der Dörfer Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf, die heute den Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf bilden, erweckt immer wieder das Interesse unserer Leser. Alle fünf Ortsteile gehörten einst zum Landkreis Niederbarnim und wurden 1920 durch das Groß-Berlin-Gesetz nach Berlin eingemeindet. So ist es auch seit mehreren Jahren zu einer guten Tradition geworden, dass der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. alljährlich ausgewählte Daten von Jahrestagen herausgibt. Es handelt sich um eine Übersicht von wichtigen Jahres- und Gedenktagen, die den Bezirk betreffen. Denn Marzahn und „seine Dörfer“ sind ja schon viel, viel älter als der jetzige Bezirk. Bedeutsame Ereignisse, die Entstehung historischer Bauten, Geburts- und Todestage bekannter Persönlichkeiten des Bezirks sind in dieser Zusammenstellung zu finden. Wir schauen in die Monate September und Oktober.

100 Jahre
Auf dem evangelischen Waldfriedhof an der Rahnsdorfer Straße findet am 18. September 1923 die erste Bestattung statt. Das Gelände hatte der Dahlwitzer Rittergutsbesitzer Heinrich von Treskow der Mahlsdorfer Kirchengemeinde am 28. April 1923 geschenkt. 1924 wird die Friedhofskapelle eingeweiht.

85 Jahre
Im September 1938 gründet Heinrich Grüber im Auftrag der Bekennenden Kirche in seinem Kaulsdorfer Pfarrhaus das „Büro Grüber“ zur Unterstützung von evangelischen Christen jüdischer Herkunft. Insgesamt können mit Hilfe des Büros 1.700 bis 2.000 Menschen emigrieren.

70 Jahre
Im September 1953 wird Haus I des Studentenwohnheims der Humboldt-Universität in der Biesdorfer Oberfeldstraße von 500 Studenten bezogen. 1954 folgt Haus II. 1974 erhält das Heim den Namen des 1973 ermordeten chilenischen Sängers Victor Jara. Beide Häuser wurden in den 1990er-Jahren saniert und modernisiert.

45 Jahre
Die Springpfuhlstraße, ein Teil der Luise-Zeitz-Straße und der neue Straßenabschnitt bis zur Leninallee erhalten am 22. September 1978 anläßlich des Besuches der Kosmonauten Sigmund Jähn und Waleri Bykowski den Namen „Allee der Kosmonauten“.

35 Jahre
Der auf einemdenkmalgeschützten Bauernhof in Alt-Marzahn eingerichtete Kleintierhof (heute Tierhof) nimmt am 7. Oktober 1988 seine Arbeit auf. Er wird als bäuerlicher Betrieb geführt, wie es um 1900 typisch war. Auf dem Hof finden auch Bildungsveranstaltungen und Praktika statt. Betreiber ist der Agrarbörse Deutschland Ost e.V.

30 Jahre
Am 28. Oktober 1993 wird das Kinder- und Jugendbüro des Bezirkes Marzahn eröffnet. In Hellersdorf nimmt das bezirkliche Kinder- und Jugendbüro im folgenden Jahr die Arbeit auf. Seit b2002 besteht das Kinder- und Jugendbüro (heute Kinder- und Jugendbeteiligungsbüro Marzahn-Hellersdorf). Es ist eine Einrichtung des Landesverbandes Berlin-Brandenburg des Humanistischen Verbandes Deutschlands.

25 Jahre
Die von Berlin-Schöneberg in die „Helle Mitte“ verlegte Alice-Salomon-Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialarbeit beginnt am 8. Oktober 1998 in ihrem neuen Gebäude mit der Lehrtätigkeit.