Jahrestage November und Dezember 2022

Blich auf die Kirche Marzahn-Nord im Hintergrund Neubauten

von Wolfgang Brauer, Vorsitzender des Heimatvereins Marzahn-Hellersdorf

Die Geschichte der Dörfer Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf, die heute den Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf bilden, erweckt immer wieder das Interesse unserer Leser. Alle fünf Ortsteile gehörten einst zum Landkreis Niederbarnim und wurden 1920 durch das Groß-Berlin-Gesetz nach Berlin eingemeindet. So ist es auch seit mehreren Jahren zu einer guten Tradition geworden, dass der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. alljährlich ausgewählte Daten von Jahrestagen herausgibt. Es handelt sich um eine Übersicht von wichtigen Jahres- und Gedenktagen, die den Bezirk betreffen. Denn Marzahn und „seine Dörfer“ sind ja schon viel, viel älter als der jetzige Bezirk. Bedeutsame Ereignisse, die Entstehung historischer Bauten, Geburts- und Todestage bekannter Persönlichkeiten des Bezirks sind in dieser Zusammenstellung zu finden. Wir schauen in die Monate November und Dezember.

675 Jahre
Am 6. Dezember 1347 wird Kaulsdorf in einer Schenkungsurkunde des Markgrafen Ludwig des Älteren an die Kalandsbrüder, eine religiöse Gemeinschaft, in Bernau, erstmals erwähnt. Die Kalandsbrüder erhalten in Caulstrop Getreide und Geldabgaben vom Hof des Jo. Langerwich. Es ist der erste bekannte Name eines Bauern in einem der fünf Dörfer von Marzahn-Hellersdorf.

150 Jahre
Mit der am 13. Dezember 1872 für die sechs östlichen Provinzen Preußens, darunter Brandenburg, erlassenen Kreisordnung werden auch die Dorfgemeinden Biesdorf, Mahlsdorf, Kaulsdorf und Marzahn kommunal selbstständig.

130 Jahre 1892 beginnt in Kaulsdorf die Kleinparzellierung von Ackerflächen. Nördlich des Bahnhofs und westlich des Hönower Weges (heute Heinrich-Grüber-Straße) erwerben 26 Käufer aus Berlin und Umgebung Parzellen zum Wohnungsbau bzw. zur Wochenendnutzung.

75 Jahre
Der demontierte Betrieb Hasse & Wrede wird am 11. November 1947 der „Deutschen Treuhandverwaltung“ der Sowjetischen Besatzungszone unterstellt. Der Rüstungsbetrieb war 1940 bis 1942 errichtet worden und ab 1944 „Nationalsozialistischer Musterbetrieb“. Auf dem Gelände bestanden zwei Zwangsarbeitslager.

40 Jahre
Am 30. Dezember 1982 wird die S-Bahnstrecke bis Ahrensfelde verlängert. Am 15. September 1983 wird die bisher zum S-Bahnhof Warschauer Straße führende S-Bahnlinie bis zum Alexanderplatz ausgedehnt. Seit Mitte der 90er-Jahre führt die nunmehrige S-Bahnlinie 7 bis zum Hauptbahnhof Potsdam.

25 Jahre
Auf Initiative des Heimatvereins Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf e.V. und der Interessengruppe Alt-Kaulsdorf findet am 6. Dezember 1997 der 1. Alt-Kaulsdorfer Weihnachtsmarkt statt. Seit 2018 ist der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. dessen alleiniger Träger.

10 Jahre
Für den 16 m hohen Glockenturm der Evangelischen Kirchengemeinde Marzahn/Nord findet am 23. November 2012 das Richtfest statt, bei dem zum ersten Mal die in Lauchhammer gegossene Glocke erklingt. Bei der Errichtung des Gemeindezentrums in den 1980er-Jahren war die Baugenehmigung für einen Glockenturm verweigert worden.