Jahrestage 2021: Mai und Juni
Bild: Andreas Rinner, Heimatverein MH
von Kempen Dettmann
Die Geschichte der Dörfer Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf, die heute den Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf bilden, erweckt immer wieder das Interesse unserer Leser. Alle fünf Ortsteile gehörten einst zum Landkreis Niederbarnim und wurden 1920 durch das Groß-Berlin-Gesetz nach Berlin eingemeindet. So ist es auch seit mehreren Jahren zu einer guten Tradition geworden, dass der Heimatverein Marzahn-Hellersdorf e.V. alljährlich ausgewählte Daten von Jahrestagen herausgibt.
Es handelt sich um eine Übersicht von wichtigen Jahres- und Gedenktagen, die den Bezirk betreffen. Denn Marzahn und „seine Dörfer“ sind ja schon viel, viel älter als der jetzige Bezirk. Bedeutsame Ereignisse, die Entstehung historischer Bauten, Geburts- und Todestage bekannter Persönlichkeiten des Bezirks sind in dieser Zusammenstellung zu finden. Wir schauen in die Monate Mai und Juni:
200 Jahre Am 10. Juni 1821 erwirbt der Berliner Kaufmann und Tuchfabrikant Johann Friedrich Kaapke (1758 – c.1830) das Mahldorfer Amtsvorwerk. Um 1815 hat Kaapke ein Herrenhaus errichtet, das Hermann Lachmann 1869 zu einer repräsentativen Landvilla (heute: Gründerzeitmuseum) umbaut.
140 Jahre Südlich des Kaulsdorfer Bahnhofs wird am 1. Juni 1881 eine Haltestelle für Stück- und Eilstückgüter eingerichtet, die ab dem 1. September auch dem Güterverkehr für Waren aller Art geöffnet wird. Ab den 1940er-Jahren wird der Güterbahnhof vor allem als Kohleumschlagplatz genutzt. Die Kräne und Schüttanlagen werden ab Mitte der 1990er-Jahre abgebaut.
130 Jahre Am 24. Juni 1891 wird Heinrich Grüber geboren. Von 1934 bis 1945 ist er Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Kaulsdorf. Ab 1938 leitet er das nach ihm benannte Büro, mit dessen Hilfe Hunderte getaufte Juden emigrieren können. Von 1941 bis 1943 ist Grüber in den KZ Sachsenhausen und Dachau inhaftiert.
110 Jahre Am 6. Juni 1911 zieht die Gemeindevertretung Mahlsdorf in ihr neu erbautes Rathaus in der Rahnsdorfer Straße. Die erste dortige Sitzung fidet am 21. Dezember statt. Das Gebäude wird im Zweiten Weltkrieg zerstört.
100 Jahre Der Mahlsdorfer Pfarrer Paul Rohrlach verstirbt am 18. Mai 1921. Er war der erste Pfarrer im Ort seit dem Dreißigjährigen Krieg. 1907 war Mahlsdorf, bis dahin Tochterkirche von Biesdorf, wieder eine selbstständige evangelische Kirchengemeinde geworden.
75 Jahre Im Frühjahr 1946 wird auf dem Gelände des geschlossenen Friedhofs an der Brodauer Straße ein Obelisk für die Soldaten der Roten Armee errichtet, die 1945 im Gebiet um Kaulsdorf gefallen gefallen und auf diesem Friedhof bestattet sind. Um 1947 werden die sterblichen Überreste zum Ehrenmal im Treptower Park umgebettet. Am 26. April 1975 wird an der Brodauer Straße ein sowjetisches Ehrenmal eingeweiht.
40 Jahre Am 26. Juni 1981 wird das Gebäude der „Zentralen Poliklinik der Bauarbeiter“ an der Allee der Kosmonauten übergeben. Die Poliklinik verlegt damit ihren Sitz aus dem Stadtbezirk M8itte nach Marzahn. Nach 1990 wird aus der Poliklinik das „Gesundheitszentrum am Springpfuhl“.
35 Jahre Der Stadtbezirk Hellersdorf wird am 1.Juni 2006 aus den Ortsteilen Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf des Stadtbezirkes Marzahn gebildet. Seit 2001 ist er Teil des neu geschaffenen Bezirkes Marzahn-Hellersdorf.
30 Jahre Der Theater am Park (TaP) e.V. wird am 26. Juni 1991 gegründet. Er wird im Dezember 1993 alleiniger Träger des Kulturzentrums am Frankenholzer Weg 4, dem ehemaligen Standort des Erich-Weinert-Ensembles der NVA.
20 Jahre Am 4. Mai 2001 verstirbt Rudi Strahl, einer der am meisten gespielten Theaterautoren der DDR. Der in Mahlsdorf lebende Schriftsteller war am 14. September 1931 geboren worden (90. Geburtstag).
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