Tierische Schaderreger

  • Prozession von Eichenprozessionsspinnern

    Prozession von Eichenprozessionsspinnern

  • Falter der Kastanienminiermotte

    Falter der Kastanienminiermotte

  • Spinnmilbenschäden an Rosen

    Spinnmilbenschäden an Rosen

  • Gespinstmotten: Puppen im Gespinst

    Gespinstmotten: Puppen im Gespinst

Irreversible Schäden an Pflanzen bis hin zum Ausfall von ganzen Pflanzungen kann die Folge einer unkontrollierten Ausbreitung von Schadorganismen sein. Zur Erarbeitung von rechtzeitigen Prognosen und zum Stadtgebiet passenden Bekämpfungsstrategien, werden relevante tierische Schadorganismen im Stadtgebiet Berlin überwacht. Dazu werden für ein aussagekräftiges Monitoring Lockstoff- und Alkoholfallen, aber auch Lichtfallen eingesetzt und visuelle Bonituren an ausgewählten Standorten durchgeführt. Auffällige Veränderungen im Schaderregerauftreten werden somit frühzeitig erkannt und bei der Beratung berücksichtigt.

Auffällige Schaderreger in den letzten Jahren

Auffälliges Auftreten 2022

  • Buchsbaumgallmücke
    (Monarthropalpus bux)

    Befall: stark
    Vorkommen an: Buxus

  • Rosenkäfer
    (Cetoniinae ssp.)

    Auftreten: merklich
    Vorkommen an: Rosen u. Gehölzen

Auffälliges Auftreten 2021 und 2022

  • Schildlaus-Arten
    (u.a. Pulvinaria spp.. Unaspis euonymi)

    Befall: stark
    Vorkommen an: Euonymus, Hydrangea

  • Zikaden

    Befall: stark
    Vorkommen an: Obst- und Ziergehölzen

  • Wanzen

    Befall: stark
    Vorkommen an: Obst- und Ziergehölzen

Auffälliges Auftreten 2021

  • Kleiner Buchenborkenkäfer
    (Taphrorychus bicolor)

    Befall: merklich
    Vorkommen an: Fagus

  • Lindenborkenkäfer
    (Cryphalops tiliae)

    Befall: zunehmend
    Vorkommen an: Tilia

  • Eichenprachtkäfer
    (Agrilus biguttatus)

    Befall: merklich
    Vorkommen an: Quercus

  • Mispelwickler, Weißdorngespinstmotte
    (Ancylis tineana, Yponomeuta padella)

    Befall: stark
    Vorkommen an: Cotoneaster, Crataegus, Mispel, Obstgehölzen

Auffälliges Auftreten 2020 bis 2022

  • Häufige, auffällige Insekten im Stadtgebiet Berlin 2003 bis 2019

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Überwachung von Schaderregern im Stadtgebiet Berlin

Buchsbaumzünsler: ausgewachsene Raupe

Buchsbaumzünsler

Und plötzlich war der Buchsbaum kahl und abgefressen. Der Buchsbaumzünsler kann ganze Bestände vernichten. Weitere Informationen

Eichenprozessionsspinner: Raupe

Eichenprozessions­spinner

Die Haare der Raupen des Eichenprozessions­spinners können zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Weitere Informationen

Frostspanner: ausgewachse Raupe

Frostspanner

Löchrige Blätter und angeknabberte Knospen hinterlassen die Raupen des Frostspanners. Weitere Informationen

Falter der Kastanienminiermotte

Kastanienminiermotte

Die zugeflogene Kastanienminiermotte ist geblieben und kann durch das Laubsammeln reduziert werden. Weitere Informationen

weibliche und männliche Maulbeerschildläuse

Maulbeerschildlaus

Dünnrindige Baumarten sind durch die Saugtätigkeit der Maulbeerschildlaus besonders betroffen. Weitere Informationen

Wollige Napfschildlaus, sehr starker Befall

Wollige Napfschildlaus

Die wollige Napfschildlaus tritt zwar flächendeckend auf, führt aber nur zu geringen Saugschäden. Weitere Informationen

Apfelwickler: Befallssymptom

Apfelwickler

Die Raupen des Apfelwicklers, landläufig meist als Maden bezeichnet, durchhöhlen den Apfel und hinterlassen braune Kotkrümmel. Weitere Informationen

Pflaumenwickler: Gummipfropfen

Pflaumenwickler

Gummiartige Tropfen an der Frucht sind meist Hinweise auf die Raupen des Pflaumenwicklers. Weitere Informationen

Waldgärtner: Käfer Größenvergleich

Großer Waldgärtner

Abgeknickte Triebe, trockene Nadeln und verbräunte Kronen weisen auf den Befall mit dem Großen Waldgärtner hin. Weitere Informationen

Kupferstecher: Größenvergleich

Kupferstecher

All gegenwärtig und besonders nach Trockenphasen schädigt der Kupferstecher an Nadelgehölzen. Weitere Informationen

Thujaborkenkäfer im Muttergang

Thuja- und Wacholder­borkenkäfer

Werden die Triebe von Thuja, Wacholder, Scheinzypressen und Co. braun und trocken sind oftmals Thuja- oder Wacholder­borkenkäfer die Verursacher. Weitere Informationen

Ungleicher Holzbohrer: Käfer

Ungleicher Holzbohrer

Geschwächte und gestresste Laubgehölze werden häufig durch den Ungleichen Holzbohrer besiedelt. Weitere Informationen

Methoden zur Überwachung von Schaderregern

Visuelle Bonituren an ausgewählten Standorten

Visuelle Bonituren werden zur Einschätzung aktueller Schaderreger zu Hilfe genommen. Entweder werden die Fraßschäden in Schadensstufen eingeteilt oder das Auftreten der Schaderreger selbst wird bewertet. Je nach Schwerpunkt erfolgen kurzfristige bzw. einmalige Aufnahmen, wie sie u.a. schon beim Auftreten der Birnbaumprachtkäfer, Eichenzwerglaus, Ulmenschildlaus, Andromedanetzwanze und auch den Pilzerkrankungen Birnengitterrost, Echter Mehltau an Kastanie erfolgt sind. Als langfristige Bonitur wurde seit dem erstmaligen Auftreten der Wolligen Napfschildlaus (Pulvinaria regalis) im Jahr 2000 die weitere Ausbreitung gezielt überwacht. Erste flächige visuelle Bonituren erfolgten von 2002 bis 2021.

Überwachung mit Leimringen

Leimringe können immer dort zum Einsatz kommen, wo Schaderreger am Stamm hinauf klettern/kriechen, wie Raupen, Käfer und viele andere. Als klassischer Schädling in Obstanlagen, aber auch durch seinen Lochfraß an Laubbäumen in städtischen Anlagen auffallend, wird der Frostspanner schon seit Jahrzehnten überwacht. Die Bedeutung des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata) ist im Berliner Stadtgebiet eher abnehmend, schwankt jährlich je nach Witterung des Jahres.

Überwachung mit Lockstoff- und Alkoholfallen

Nach dem Erstauftreten der Kastanienminiermotte (Cameraria ohridella) 1999 in Berlin waren im Jahr 2002 alle Kastanien im Stadtgebiet sehr stark befallen. Ab 2003 wurden zur Überwachung des Flugverlaufs Lockstofffallen eingesetzt. Schon seit 1993 wird im Stadtwald der Nonnenfalter (Lymantria dispar) überwacht. Im urbanen Grün befinden sich sehr viele Obstgehölze mit ihren speziellen Schädlingen. Die beiden Hauptschädlinge Apfelwickler (Cydia pomonella) und Pflaumenwickler (Cydia funebrana) werden seit 2005 überwacht. Mit den steigenden Jahresdurchschnittstemperaturen wurden auch Weinbauschädlinge wie der Bekreutzte Traubenwickler Lobesia botrana im Stadtgebiet auffällig. Die Kontrolle findet seit 2011 statt. Die extremen Wetterverhältnisse ab 2002 haben zu auffälligen Schäden durch Borkenkäfer geführt. Stellvertretend werden deshalb ab 2004 der Kupferstecher (Pityogenes chalcographus) und der Ungleiche Holzbohrer (Xyleborus dispar) überwacht, letzterer mittels Alkohol. Neue Schädlinge wie der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectabilis), der seit 2017 flächig im Stadtgebiet auftritt und zu großen Ausfällen an Buchsbaumbeständen führt, werden zur Feststellung optimaler Kontroll- und Behandlungszeiten überwacht.