Mädchennotdienst

MND Titel

Wir beraten und helfen Mädchen und jungen Frauen von 12 bis 20 Jahren, die Schutz und Sicherheit brauchen, die sich physisch oder psychisch bedroht fühlen, die sexuellen Übergriffen oder Zwangssystemen ausgesetzt sind oder befürchten, dies zu erleben.

Beratung und Hilfe für Mädchen und junge Frauen

Der Mädchennotdienst ist eine Anlaufstelle für Mädchen und junge Frauen, die sich physisch oder psychisch bedroht fühlen, etwa durch sexuelle Übergriffe oder Zwangssysteme.

Uns interessiert, wie es Dir geht und welche Hilfe Du Dir wünschst!
Mädchennotdienst

Mädchen* und junge Frauen* geraten unabhängig ihrer kulturellen Herkunft und ihres religiösen Hintergrundes häufig auf Grund ihrer weiblichen* Geschlechtszugehörigkeit in Krisen- und Gefährdungssituationen bzw. erfahren Benachteiligung und Diskriminierung. In diesen Fällen sind wir für Betroffene da!

Wir bieten rund um die Uhr telefonische und persönliche Beratung, wenn gewünscht auch anonym.

Der Mädchennotdienst übernimmt die Aufgaben des Kinderschutzes stellvertretend für die Berliner Jugendämter außerhalb ihrer Öffnungszeiten.

In Krisen und bei akuter Gefährdung durch familiäre Gewalt, Zwangsverheiratung oder drohende Verschleppung gewährt der Mädchennotdienst Schutz durch Inobhutnahme und Unterbringung und vermittelt bei Bedarf in eine Kriseneinrichtung.

Ein Fallbeispiel

Die Sozialarbeiterin eines Jugendclubs ruft abends um 18 Uhr im Mädchennotdienst (MND) an. Ein Mädchen namens Tatjana habe eine Lernbehinderung. Sie habe ihr Verhalten sehr verändert und zeige plötzlich stark sexualisierte Verhaltensweisen. Auf Nachfragen habe die 16-Jährige der Sozialarbeiterin anvertraut, dass sie vom Lebensgefährten der Mutter sexuell missbraucht würde.

Die Sozialarbeiterin begleitet Tatjana in den MND. Das Mädchen ist sehr verunsichert. Jetzt will sie nicht nach Hause zurück, jedenfalls nicht, solange der Stiefvater noch dort sei. Tatjana habe Angst, was nun weiter passiere. Sie wird im MND aufgenommen. Die Kindesmutter wird darüber informiert und stimmt der Inobhutnahme zu.

Am nächsten Tag gibt es ein Gespräch mit der Mutter im Jugendamt. Das Jugendamt prüft, ob die Kindesmutter Tatjana ausreichend vor den mutmaßlichen sexuellen Übergriffen schützen kann. Tatjana wird in einer Kinderschutzambulanz zur medizinischen Untersuchung vorgestellt. Bis zur Klärung der Vorwürfe und der Erstellung eines Schutzkonzeptes verbleibt Tatjana in Obhut des Mädchennotdienstes.

Wie wir Dir helfen?

  • Wir sind für dich da - jederzeit - Tag und Nacht!
    • Wenn Du Schutz und Sicherheit brauchst.
    • Wenn Du Zuhause Probleme hast und auf der Suche nach Lösungen bist.
    • Wenn Du Dich in Deiner alltäglichen Umgebung bedroht fühlst.
    • Wenn Du in Not bist und nicht mehr weißt, wie es weitergehen soll.
    • Wenn Du Stress in der Familie oder Partnerschaft hast.
    • Wenn Du wegen Deiner sexuellen Orientierung diskriminiert wirst.
    • Wenn Du von sexueller Gewalt bedroht oder betroffen bist.
    • Wenn Du die Gewalt zwischen Deinen Eltern nicht mehr aushältst.
    • Wenn Du wegen Deines kulturellen Hintergrundes diskriminiert wirst.
    • Wenn Du von Zwangsverheiratung bedroht bist.
  • Was wir Dir bieten?
    • Telefonische und persönliche Erreichbarkeit Beratung (auch anonym) – rund um die Uhr
    • Hilfe in akuten Krisensituationen
    • Krisenberatung und Inobhutnahme (gem. §42 SGB VIII) von Mädchen* ab 12 Jahren bis 17 Jahren
    • Verlegungen im Rahmen einer Inobhutnahme in Berliner Kriseneinrichtungen
    • Orientierung und Vermittlung/ Kontakt zu Deinem Jugendamt -bei Bedarf
    • Krisenberatung / Unterbringung / Weitervermittlung von jungen Volljährigen* (18-20 Jahre) nach sexuellen, psychischen und physischen Gewalterfahrungen und/oder drohender/vollzogener Zwangsverheiratung
  • Wer wird sind?
    • Der Mädchennotdienst wird in Krisensituationen stellvertretend für das Jugendamt, zum Beispiel in den Schließungszeiten, tätig. Der Mädchennotdienst ist ein Teil des Berliner Notdienst Kinderschutz und hat eine eigene Etage im Jugendnotdienst.
    • Im Mädchennotdienst arbeiten erfahrene Sozialarbeiterinnen/Sozialpädagoginnen im Wechselschichtdienst.
    • Die Hauptaufgabe des Mädchennotdienstes ist die Beratung und Klärung einer möglichen Inobhutnahme mit eventueller Verlegung in eine passende Kriseneinrichtung.
    • Im Mädchennotdienst wird Mädchen* und jungen Frauen* im Alter von 12 bis 20 Jahren ein verlässlicher, schützender Rahmen in akuten Krisensituationen geboten. Hierbei versuchen wir gemeinsam Lösungen für deine Situation zu entwickeln.
  • Wie wir vorgehen?
    • Wir schützen Dich, wenn Du das wünschst.
    • Wir glauben Dir.
    • Du wirst am Hilfeprozess beteiligt.
    • Gemeinsam mit Dir suchen wir nach einer guten Lösung.
    • Deine Wünsche werden erfragt und soweit es geht berücksichtigt .
    • Wir informieren Dich über alles und besprechen mit Dir, welche nächsten Schritte möglich sind.
    • Du entscheidest, wo Du mitgehen kannst.
    • Wir sorgen bei Bedarf für eine Übersetzung, damit wir uns verstehen.
    • Du hast das Recht, jederzeit nachzufragen oder Dich zu beschweren, wenn Dir etwas nicht gefällt.
  • Was heißt Inobhutnahme?

    Eine Inobhutnahme ( §42 SGB VIII) ist eine vorübergehende Maßnahme des Jugendamtes. Zum Schutz vor einer (Kindeswohl-) Gefährdung können Kinder und Jugendliche außerhalb des Elternhauses (zum Beispiel in einer Jugendeinrichtung) untergebracht werden.

  • Gender oder: Sei, wer Du bist!

    Wir benutzen das sogenannte Gender-Sternchen, weil eine gendergerechte Sprache zu mehr Sicherheit und Chancengerechtigkeit beiträgt. Das Sternchen nach Mädchen* / Frauen* steht für alle, die sich der Kategorie Mädchen* / Frau* zuordnen. Dabei schließen wir Non Binary´s (Enbys), Inter- und Trans*Personen mit ein.

Wir beraten Dich - auch anonym