In Deutschland suchen nach Schätzungen der Frauenhäuser jährlich 45.000 Frauen mit ihren Kindern ein Frauenhaus auf. Viele von häuslicher Gewalt betroffene Frauen haben Kinder, die in besonderer Weise geschützt und unterstützt werden müssen, weil ihr physisches und psychisches Wohlergehen ebenfalls erheblich gefährdet ist. In der Mehrzahl der Fälle, in denen ein Elternteil, in der Regel die Mutter, durch einen Partner misshandelt wird, sind die Kinder anwesend oder in der Nähe, d.h. sie erleben die Gewalt direkt oder indirekt mit. Die selbst erlebte oder beobachtete Gewalt hat unterschiedliche Auswirkungen auf die betroffenen Kinder. Das Miterleben kann zu Beeinträchtigungen der emotionalen, körperlichen und kognitiven Entwicklung führen bis hin zu traumatischen Schädigungen. Das Aufwachsen in einer Atmosphäre häuslicher Gewalt bedeutet eine nachhaltige Gefährdung für das Kindeswohl.
Häusliche Gewalt
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Häusliche Gewalt bezeichnet, unabhängig vom Ort, Gewalthandlungen zwischen Erwachsenen, die entweder in einer partnerschaftlichen Beziehung leben, deren Beziehung sich in Auflösung befindet, die schon getrennt sind oder die in einer verwandtschaftlichen Beziehung zueinander stehen.