Dirk Strakhof

In meiner Jugend spielte ich begeistert klassische Gitarre, und lernte an der Jugendmusikschule Bielefeld durch meinen engagierten Gitarrenlehrer auch den Jazz kennen. Nach meinem klassischen Gitarrenstudium in Münster und Berlin absolvierte ich ein Jazzkontrabassstudium an der UdK Berlin bei Sigi Busch. Hierbei hatte ich Kompositionsunterricht bei David Friedman, und schrieb Stücke für unterschiedliche Besetzungen. Mit der Band “out of print” spielte ich in Afrika, Südamerika und Rumänien. In meiner Band “Batoru” arbeitete ich u.a. mit Denney Goodhew, Nils-Petter Molvaer, Stoyan Yankoulov und Peter Ralchev zusammen. Während eines zweimonatigen New York Aufenthalts durfte ich Unterricht bei Dave Holland, Rufus Reid und Richie Beirach genießen. In einem Hochschulkonzert stand ich mit Bobby McFerrin auf der Bühne. Eine Inspiration, die bis heute anhält.

Fünf Fragen an Dirk Strakhof

An welche Szene aus Ihrem eigenen Unterricht erinnern Sie sich noch heute?

Mein erster Kontrabasslehrer stand eines Tages in Unterhose vor mir, weil ich ihn wegen meines Unterrichts aus dem Schlaf gerissen hatte. Da er am nächsten Tag Abschlussprüfung an der Hochschule hatte, spielte er mir als Generalprobe in dieser Kleidung den 1. Satz aus dem Dittersdorf-Basskonzert vor. Das hat mich sehr beeindruckt.

Haben Sie zunächst ein anderes Instrument gelernt und sind dann umgestiegen?

Ich war mal klassischer Gitarrist. Das Spiel mit dem E-Bass in Jazzbands hat mich aber so fasziniert, dass ich nach dem Gitarrenstudium auf Kontrabass/E-Bass umgesattelt bin. Eine Entscheidung, die ich nie bereut habe.

Muss man als Musikschullehrerin/Musikschullehrer selbst noch sein Instrument üben?

Als Musikschullehrer bin ich gleichzeitig konzertierender Künstler, der in vielen unterschiedlichen musikalischen Zusammenhängen auf der Bühne steht. Hierfür ist das Üben immens wichtig und verschlingt viel Zeit. Der Vorteil für meine Schüler*innen ist, dass sie auch in meine Konzerte kommen können, manchmal sogar umsonst.

Haben Sie Ihrer Lehrerin/Ihrem Lehrer manchmal widersprochen?

Ja, habe ich. Deswegen gab es manchmal auch Ärger. Heute als Lehrer freue mich, wenn meine Schüler*innen mir auch mal widersprechen, weil ich dann merke, dass sie sich mit den Aufgaben und Problemen beschäftigen. Außerdem gibt es für alle Fragen mehrere Antworten.

Wann haben Sie sich entschieden Musik zu studieren?

In der 11. Klasse, also mit 17 Jahren. Ein guter Freund hatte damals die gleichen Gedanken wie ich, und zusammen stellten wir uns vor, wie unsere Zukunft mit einem Musikstudium aussehen könnte.