Hannah Lindmaier

Ich bin in Wien aufgewachsen, und meine Musikschulkarriere startete mit fünf Jahren in der musikalischen Früherziehung. Dunkel erinnere ich mich noch an einen Auftritt als roter Marienkäfer bei einem Kinderkonzert… Meine Kindheit und Jugend waren vom Musizieren begleitet – ob im Klavier- und Gitarrenunterricht, auf Ensemblefahrt in Griechenland, im Chor oder im Musikgymnasium.

Mit ungefähr sechzehn Jahren beschloss ich, Musik zu studieren, was ich dann auch ausführlich gemacht habe: In Wien, Detmold, Wuppertal und Köln habe ich Instrumentalpädagogik und Musikwissenschaften studiert sowie ein solistisches Gitarrenstudium absolviert. Seit einiger Zeit schreibe ich nun an einer musikpädagogischen Doktorarbeit.

Als klassische Gitarristin genieße ich es am meisten, mit anderen Musiker:innen gemeinsam aufzutreten – im Gitarrenduo, in größeren Ensembles oder in Duos mit Blockflöte, Gesang oder Geige.

Ich unterrichte mein Instrument mit großer Leidenschaft in jeder Altersgruppe und finde es spannend, mit meinen Schüler:innen gemeinsam die Gitarre und das Musizieren zu entdecken und individuell auf Ziele und Wünsche einzugehen.

Fünf Fragen an Hannah Lindmaier

Wie sind Sie zu Ihrem Instrument gekommen?

Ich habe schon als Kindergartenkind Pappkartons mit Hilfe von Gummiringen zu Zupfinstrumenten umfunktioniert und es war mein sehnlichster Wunsch, Gitarre zu lernen. Trotzdem habe ich dann zunächst mit Klavierunterricht begonnen, damals war man an meiner Musikschule der Meinung, dass Sechsjährige noch nicht Gitarre lernen können. Ein paar Jahre später habe ich dann einen Unterrichtsplatz für Gitarre bekommen und von da an beide Instrumente gelernt und geliebt.

Haben Sie als Kind regelmäßig geübt?

Geübt – hmm, naja… ich würde eher sagen, dass ich viel Musik gemacht habe: zwei Instrumente, Kammermusik und Ensembles, Chöre, Theorie- und Gehörbildungsunterricht. Ich habe auch für mich alleine zu Hause oft meine Instrumente gespielt, nur nicht immer das, was meine Lehrer*innen wollten. Das systematische Üben kam erst später, als ich wusste, dass ich Musik studieren wollte.

Haben Sie Ihrer Lehrerin oder Ihrem Lehrer manchmal widersprochen?

Ja, und das finde ich bis heute wichtig und richtig!

Haben Sie Lampenfieber und wenn ja, wie gehen Sie damit um?

Das ist ganz unterschiedlich. Am wohlsten fühle ich mich auf der Bühne, wenn ich mit anderen gemeinsam musizieren darf. Wenn ich alleine ein Konzert spiele, kann ich durchaus mal nervös werden. Was hilft? Gute Vorbereitung, Lust auf das Konzert und die Musik, warme Hände und kein Kaffee im Vorfeld.

Welche Musik hören Sie zu Hause?

Das geht ganz Querbeet, aber ein bestimmter Streamingdienst verriet mir neulich, dass statistisch gesehen wohl Johann Sebastian Bach mein meistgehörtert Komponist ist. Das hat mich überrascht.