Bereits sehr früh, noch vor seiner Studienzeit in Dresden entdeckt Peter Fritz die Portraitmalerei für sich. Spontane Bekanntschaften führen dazu, dass er Einladungen zu sich ins Atelier ausspricht. Dabei interessieren ihn weniger die offiziellen Vorgaben des sozialistischen Realismus und damit die Darstellung eines “positiven Menschenbildes”. Vielmehr will Peter Fritz mit seinen Bildern Peter-Fritz, Straßencafé, Öl auf Leinen 100×120cm, 2010 den widersprüchlichen Charakteren der Portraitierten einen Ausdruck verleihen.
In Weimar erhält Peter Fritz nach dem Studium den Auftrag, in einem Mähdrescherwerk Werktätige zu portraitieren und enttäuscht seine Auftraggeber. Die Begegnung mit dem Braunkohletagebau nahe Senftenberg führt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der zerklüfteten Abraumlandschaft und markiert zugleich den Beginn seiner Landschaftmalerei.
In Berlin ist es die Stadtlandschaft, die seine Motivauswahl bestimmt und in der Serie “Stadt am Meer” apokalyptische Szenarien hervorbringt. Das transistorische Moment großstädtischen Lebens thematisiert Peter Fritz in der Serie “Die Wartenden”, deren Vorlagen er zumeist auf den S- und U-Bahnhöfen findet. In dem begonnenen Bilderzyklus “Innen und Außen” malt Peter Fritz die sich wandelnde Stadtlandschaft auch mit Obdachlosen und Trinkern und stellt in unterschiedlichen Variationen die Kneipen- und Caféhaus-Szenerie von Prenzlauer Berg dar.
Die vielen ohne Auftrag und Verkaufsanspruch entstandenen Portraits lagern in all diesen Jahren auf dem Hängeboden seines Ateliers. Erst der Umzug aus der Wörther Straße in Prenzlauer Berg nach Weißensee führt zu einer Wiederannäherung an sein frühes Werk. Peter Fritz beginnt erneut, nach geeigneten Motiven der Portraitmalerei Ausschau zu halten. Dabei entsteht der Wunsch, diese frühen Werke einmal an einem Ausstellungsort zusammenhängend zu präsentieren.
Die Ausstellung im Museum Pankow zeigte einen Querschnitt durch die Themenvielfalt des bisherigen Werkes von Peter Fritz, darunter befinden sich zahlreiche Portraits aus der Zeit zwischen Anfang der 1960er Jahre bis in die Gegenwart.
Eröffnung der Ausstellung am 26. Februar 2015; Pressemitteilung vom 25.02.2015