Wohl kein Fotograf hat so intensiv über einen langen Zeitraum in beiden Teilen der Stadt arbeiten können wie Klaus Mehner. Der 2016 verstorbene Berliner hatte in den 1960er Jahren mit dem Fotografieren begonnen, teils als Autodidakt, teils bei einer Lehre in einer Bild- und Nachrichtenagentur.
Immer wieder konnte Mehner, akkreditiert für den SPIEGEL, in Ost-Berlin, mitunter auch in der DDR fotografieren. Mehner, so scheint es, war über Jahre fast jeden Tag mit seiner Kamera in der Stadt unterwegs – bei offiziellen Ereignissen wie an eher abseits gelegenen Orten und selbstgefundenen Themen.
Die Ausstellung stellt diese Besonderheit des Fotografen in den Mittelpunkt. Seine in Ost- und West-Berlin entstandenen Bilder lassen sich miteinander kombinieren oder gegenüberstellen. So arrangiert, ergeben Mehners Fotos das überraschende Bild einer voneinander getrennten, aber doch verbundenen Stadt. Sie offenbaren auch die verrückte Normalität des geteilten Berlins. Tatsächlich können uns die Bilder bisweilen täuschen: Ist das wirklich der Osten, der auf dieser Aufnahme zu sehen ist, oder nicht doch der Westen?