Montag, den 02.05.2022, Beginn: 19.00 Uhr | Zeiss-Großplanetarium (Kinosaal), Prenzlauer Allee 80, 10405 Berlin
Das Museum Pankow und das Aktive Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. hatten zu einer Diskussion über die umstrittene Wirkung der Person Ernst Thälmann und des Denkmals eingeladen.
Einführung: „Ernst Thälmann als Vorbild?“- Prof. Dr. René Börrnert
- Dr. Annette Leo, Historikerin und Mitglied der Expert*innenkommission
- Dr. Jens Schöne, Stellv. Beauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Prof. Dr. René Börrnert, Fachhochschule des Mittelstands, Rostock
- Tim Florian Horn, Direktor Zeiss-Großplanetarium & Archenhold-Sternwarte
- Wiebke Hollersen, Berliner Zeitung
Es bestand die Gelegenheit zur Besichtigung der Ausstellung »Der Ernst-Thälmann-Park«.
Seit 36 Jahren steht im Thälmann-Park an der Greifswalder Straße die gewaltige Bronzebüste des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann.
Das Denkmal und seine antiquierte Formensprache provozierten von Anfang an Widerspruch. Nach dem Ende DDR wurde auch das politische Wirken Thälmanns während der Zeit der Weimarer Republik Gegenstand einer öffentlichen Debatte um den künftigen Umgang mit Denkmal, Wohnensemble und Park. Der 1993 von den Bezirkspolitiker*innen in Prenzlauer Berg beschlossene Abriss des Denkmals wurde niemals umgesetzt. Nach der Unterschutzstellung von Denkmal, Wohnviertel und Park 2014 kamen die Parlamentarier*innen mehrheitlich zu der Auffassung, dass dem sowohl eine künstlerische als auch eine kritisch-historische Kommentierung zur Seite gestellt werden muss. Im November 2021 konnte vor dem Denkmal die Installation „Vom Sockel denken“ der Künstlerin Betina Kuntzsch eingeweiht werden. Parallel dazu erarbeitete eine beauftragte Kommission Empfehlungen zur kritisch-historischen Bewertung von Denkmal und historischer Person. Insbesondere die Wirkungsgeschichte der Person Ernst Thälmanns in der DDR führte in der Kommission zu Kontroversen.
Die Auseinandersetzung mit dem Denkmal an der Greifswalder Straße bleibt also lebendig.