Die Blütezeit der Ziegelarchitektur hatte die vormodernen Fachwerkbauten aus Holz und Lehm im Laufe des frühen 19. Jahrhunderts abgelöst und fand ihrerseits mit dem Aufkommen des Massivbaus aus Stahlbeton in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihr Ende.Sie umfasst somit eine äußerst dynamische Phase des Städtewachstums im Berliner Nordosten, wo teils auf noch “grüner Wiese” vor allem öffentliche Gebäude und repräsentative Gewerbebauten in ziegelsichtiger Bauweise entstanden, die erst im Verlauf von Jahrzehnten von Mietshausblocks umschlossen wurden.
Zum baulichen Erbe des heutigen Stadtbezirks Pankow gehören zahlreiche Beispiele ziegelsichtiger Bauten, die wegen ihrer Dauerhaftigkeit meist noch heute ihrem Entstehungszweck entsprechend genutzt werden können. In der Ausstellung werden 25 stadtbildprägende ziegelsichtige Gebäude aus den ehemaligen Stadtbezirken Prenzlauer Berg, Pankow und Weißensee mit ihren Bau- und Nutzungsgeschichten vorgestellt. Weitgehend unbekannt ist die Geschichte der Ziegeleien auf dem Gebiet des heutigen Stadtbezirks Pankow. Hierfür liegen bisher keine systematischen Untersuchungen vor. In der Ausstellung wird anhand historischer Karten veranschaulicht, wo sich Ziegeleistandorte zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Stadtbezirks nachweisen lassen.