Zu den bedeutenden Bildquellen des DDR-Schulalltages zählen die zwischen 1984 und 1989 im ehemaligen Ostberliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg entstandenen Aufnahmen des Fotografen Volker Döring. Selbst bis 1984 als Lehrer für Mathematik und Physik an der Hermann-Matern-Oberschule (10. POS Hermann-Matern) tätig, führte ihn die neue Arbeit als Fotograf anschließend immer wieder auch an seine ehemalige Arbeitsstätte zurück. Mit einer Vielzahl ungewöhnlicher Nahaufnahmen hat Volker Döring die eigenen Erfahrungen als Lehrer und den gewonnenen kritischen Abstand als Fotograf produktiv reflektiert. Die Portraits von Schülern, Lehrern und Situationsaufnahmen aus dem Schulalltag zeugen auf eindrückliche Weise von der damaligen Atmosphäre. Anlässlich der Auflösung des DDR-Schulsystems vor 20 Jahren entwickelten das Museum Pankow und die Autorin Dr. Nele Güntheroth gemeinsam mit dem Fotografen die Idee, mit Hilfe der zeitgenössischen Bildzeugnisse und ergänzenden Informationen sowie persönlichen Erinnerungen, den Schulalltag in der DDR zu zitieren und die Erinnerungen zu dokumentieren. Hierzu gelang es, einige der auf den Fotografien abgebildeten Lehrerinnen und Lehrer zu befragen und ihre subjektiven Erinnerungen an ihre Rolle in der DDR-Schule, den gesellschaftlichen Umbruch und schulischen Neubeginn nach 1991 festzuhalten.
Zur Ausstellung erscheint eine gleichnamige Begleitbroschüre mit Texten von Nele Güntheroth, Katharina Hausel und Uwe Dietrich sowie Interviews von Nele Güntheroth und Bernt Roder. Unser besonderer Dank gilt den Interviewpartnern Sylvia und Gerhard Brümmer, Evelin Kühnast und Ronald Zimmermann.
ISBN 978-3-00-036590-4
Schutzgebühr: 5 Euro
Das Ausstellungs- und Publikationsprojekt ist eine Kooperation zwischen dem Bezirksamt Pankow und der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Berlin.
Ausstellungseröffnung am 25. Mai 2012; Pressemitteilung vom 18.05.2012