Rückblick auf vergangene Wettbewerbe

Rückblick

Seit dem Start von Mittendrin Berlin! im Jahr 2005 wurden über 200 Projektideen eingereicht, von denen in zehn Jahrgängen 34 Gewinnerprojekte umgesetzt wurden. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl prämierter Projekte sowie die Dokumentationen der letzten fünf Wettbewerbsdurchläufe.

Ausgewählte Projekte

Planning for Wilhelmsruh (2022/23)

Die Initiative „Wilhelm gibt keine Ruh e.V.“ gehört nach ihrem Gewinn im Verfahren 2019/20 zum zweiten Mal zu den Preisträgern von Mittendrin Berlin! Hauptanliegen der Gruppe war bzw. ist es, die Hauptstraße in ihrer Funktion als lebenswerten Teil des Kiezes zu stärken und Leerstände in den Erdgeschossen zu vermeiden. Mit ihrem prämierten Konzept knüpfte die Initiative an ihre bisherigen Erfolge wie den „Kiezladen“ und einen beliebten Wochenmarkt an, die aus dem vorangegangenen Wettbewerbsbeitrag hervorgingen und in direkter räumlicher Nähe zueinander liegen. Mit dem „Kiezbüro“ gelang es, eine neue (temporäre) Anlaufstelle vor Ort zu schaffen, die der Verein und seine Arbeitsgruppen für regelmäßige Treffen nutzten. Auch die Wahrnehmung und Sichtbarkeit der Initiative stieg mit der Einrichtung des Kiezbüros, wodurch u.a. eine Ehrenamtsbörse und ein Improvisationstheater für Wilhelmsruh angeregt wurden. Neues Sitzmobiliar und Pflanzkästen stellen weitere erste sichtbare Umsetzungserfolge dar, die einen spürbaren Beitrag zur Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Hauptstraße leisten.

www.wilhelm-gibt-keine-ruh.de

L[i]ebenswerte Leipziger (2022/23)

Das gemeinsame Handeln von Wirtschaft, Kultur und Wohnen stand bzw. steht im Mittelpunkt des Beitrags des Vereins „Interessengemeinschaft Leipziger Straße e.V.“, der bestrebt ist, neue (Zwischen-)Nutzungen am Standort zu etablieren und zu vermitteln. Der im Rahmen von Mittendrin Berlin! geschaffene „Kieztreff“, der zum gemeinsamen Austausch über die Zukunft des Standorts einlädt, hat die Sichtbarkeit der Gruppe und ihres Engagements wesentlich gesteigert. Auch der von der Initiative eingerichtete „Immobilienstammtisch“ – der dem informellen Austausch dient und dazu beiträgt, Leerstände zu vermeiden und die zum Teil bundesweit agierenden Eigentümer:innen für neue Nutzungen zu sensibilisieren – fand und findet im Kieztreff statt. Durch den fortlaufenden engen Kontakt mit den vor Ort agierenden Eigentümer:innen konnte die Gruppe bereits erfolgreich Zwischennutzungen vermitteln, bspw. in Form bedeutender Kunstausstellungen. Darüber hinaus erfuhr auch der öffentliche Raum durch die Initiative mit Unterstützung von Mittendrin Berlin! eine Belebung. In diesem Zusammenhang ist das zweitägige Open-Air-Festival im Jugendpark anzuführen, das Anfang September 2023 stattfand. Mit der Umwandlung in eine gemeinnützige GmbH strebt die IG Leipziger Straße zudem in naher Zukunft eine weitere Professionalisierung ihrer Arbeit an.

www.leipzigerstrasse.info

Integriertes Gesamtkonzept Frohnau (2019/20)

Die „Arbeitsgemeinschaft der Frohnauer Initiativen und Organisationen“ (ArGe Frohnau) hat in Zusammenarbeit mit dem Planungsbüro „Jahn, Mack & Partner“ an einem vielschichtigen Standortkonzept für Frohnau in Reinickendorf gearbeitet. Entstanden ist ein integriertes Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung der Ortsmitte. Eine Präsentation des integrierten Konzepts finden Sie hier. Zu den zentralen Handlungsfeldern „Mobilität“, „Städtebau, Grün und Gestaltung“ sowie „Nahversorgung und Kultur“ wurden jeweils Teilvorhaben und Ziele formuliert. Unter dem Motto „Unsere Plätze lebenswert erhalten. Zukunftssicher gestalten“ stand besonders die Gestaltung, Zugänglichkeit und Aufenthaltsqualität der Doppelplatzanlage im Fokus.

Als eine sichtbare Maßnahme hat die ArGe Frohnau die Konzeption von analogen Informationstafeln für das Zentrum Frohnaus ausgearbeitet. An den Tafeln können sich Interessierte u. a. über die geschichtliche Entwicklung der Gartenstadt Frohnaus und die denkmalgeschützte Doppelplatzanlage informieren. Als weitere Maßnahme ist ein Online-Portal entstanden, auf dem Veranstaltungstermine und Aktivitäten der Frohnauer Organisationen und Initiativen im Überblick zu finden sind. Zusätzlich ist ein Malbuch mit Motiven aus Frohnau erschienen, das von einer lokalen Künstlerin für Kinder entworfen wurde.

Neben der erfolgreichen Ausarbeitung des Frohnauer Gesamtkonzepts hat die Teilnahme an „Mittendrin Berlin!“ für die ArGe Frohnau vor allem auch eine deutliche Stärkung des lokalen Netzwerks bedeutet.

www.frohnau.one

Videoportrait:
www.youtube.com

Plastikfreies Rheingauviertel (2019/20)

Das Netzwerk Süd-West Berlin e. V. hat sich mit seinem Projekt „Plastikfreies Rheingauviertel“ für die Vermeidung von Plastikprodukten beim täglichen Einkauf eingesetzt. Dafür hat die Gruppe mit Unterstützung des Büros „AG Urban“ unter dem Motto „Gemeinsam für eine bessere Zukunft … im Rheingauviertel“ praktische Möglichkeiten und verschiedene Strategien für ihren Standort in Charlottenburg-Wilmersdorf erarbeitet. Entstanden ist eine Reihe von Alternativen zum Plastikgebrauch wie z. B. das Nachfüllen von Produkten oder die Verwendung von Thermogeschirr. Mit den Alternativen werden sowohl die ansässigen Gewerbetreibenden als auch deren Kund:innen angesprochen. Darüber hinaus nahm das Netzwerk Süd-West Berlin e. V. Kontakt zu den Zuliefer:innen auf, um ihr Anliegen zur Reduktion von Plastikprodukten publik zu machen und eine nachhaltigere Produktion bereits bei früheren Schritten der Lieferkette zu erzielen.

Als sichtbare Maßnahme des Netzwerks Süd-West Berlin e. V. ist der Einkaufsführer „Nachhaltig Einkaufen im Kiez“ entstanden. Hierin sind Gewerbetreibende rund um den Rüdesheimer Platz porträtiert, die verschiedene Kriterien eines nachhaltigen und plastikfreien Rheingauviertels erfüllen. Der Einkaufsführer steht online zur Verfügung und liegt in den teilnehmenden Geschäften aus. Zusätzlich bietet die digitale Kiezkarte eine Übersicht der Geschäfte und Unternehmen, die bereits den nachhaltigen Gedanken leben und das Netzwerk Süd-West Berlin e. V. unterstützen.

Dem Netzwerk-Süd-West Berlin e. V. ist es im Rahmen des Projekts gelungen, die Anwohner:innen sowie Gewerbetreibenden des Rheingauviertels für das Thema Plastikvermeidung zu sensibilisieren und damit nachhaltige Impulse in ihrem Viertel zu setzen.

www.netzwerk-sued-west.berlin

Videoporträt:
www.youtube.com

Wilhelm gibt keine Ruh (2019/20)

Die Initiative „Wilhelm gibt keine Ruh“ engagiert sich für die Belebung der Hauptstraße und die Schaffung von Treffpunkten im Pankower Ortsteil „Wilhelmsruh“. Dafür bezieht die Initiative verschiedene Themen wie Nahversorgung, Aufenthaltsqualität oder Mobilität ein. In einem ersten Schritt wurde zusammen mit dem Planungsbüro „die raumplaner“ eine Bestandsaufnahme des Viertels in Form einer Standortbroschüre erarbeitet. Der Fokus der Broschüre liegt auf der Analyse der Einzelhandelsstruktur entlang der Hauptstraße. Anhand dieser soll es Unternehmer:innen, die vorhaben ein Geschäft in Wilhelsruh zu eröffnen, leicht gemacht werden, sich einen Überblick über die bestehenden Geschäfte zu verschaffen.

Den sichtbaren Beginn für die neue Belebung der Hauptstraße im Rahmen des Mittendrin-Projekts markierte die Eröffnung eines auf die lokalen Bedürfnisse abgestimmten Pop-up-Stores – der Kiezladen – in einem leer stehenden Ladenlokal. Seit November 2020 werden dort von ehrenamtlichen Unterstützer:innen regionale Produkte der Nahversorgung angeboten. Darüber hinaus bietet der Kiezladen zudem auch Raum für den Austausch von Ideen für die Zukunft des Kiezes. Die Zwischennutzung ermöglicht außerdem, Angebot und Nachfrage eines zukünftigen samstäglichen Wochenmarkts zu erproben und die Vernetzung mit der Nachbar:innenschaft zu stärken.

Mit Projekten wie den „Hofflohmärkten“, dem „Wilhelmsruher Kalender“ oder der Onlineanwendung „Frischluftheld:innen“, welche zur Verbesserung der Luftqualität im Viertel beitragen soll, bleibt die Initiative „Wilhelm gibt keine Ruh“ auch über den Zeitraum des Wettbewerbs hinaus engagiert für mehr Lebensqualität in Wilhelmsruh.

www.wilhelm-gibt-keine-ruh.de

Videoporträt:
www.youtube.com

Gründerzeit 2.0 Weißensee entdecken – teilhaben – vernetzen (2016/17)

Ein Pop-Up-Store ist ein Laden, der nur für kurze Zeit existiert und dann wieder weiterzieht oder schließt. Mit dem Projekt „Gründerzeit 2.0“ der Kooperation „Aber hallo, Weißensee“ entstand im Quartier rund um die Langhansstraße in Berlin-Weißensee von Mai bis September 2017 solch ein temporäres Konzept: der Gründerzeitladen. Das Geschäft war in diesem Zeitraum für den Kiez Anlauf- und Ausgangspunkt zugleich. Viele Menschen stöberten durch den liebevoll eingerichteten Laden und ließen sich von den in 50 Boxen ausgestellten Produkten der teilnehmenden Akteure inspirieren. Über begleitende Veranstaltungen konnte man die Gewerbetreibenden und Dienstleistenden hinter den Boxen kennenlernen.

Der Gründerzeitladen war aber auch Ausgangspunkt für Entdeckungsreisen durch Weißensee. Mit Hilfe des „Stadtplans für Entdecker“, der die 50 teilnehmenden Geschäfte auf einer Karte vereinte, konnten sich die Besucherinnen und Besucher aufmachen, Weißensee neu zu entdecken. Die Gruppe „Aber hallo, Weißensee!“ nutzte den Pop-Up-Store, um sich mit den kreativen Akteuren vor Ort weiter zu vernetzen und den Menschen aus Weißensee ihren Kiez vorzustellen. Zur Eröffnung und zum Abschluss des Gründerzeitladens wurden Führungen durch den Kiez angeboten, die vorbei an Weißenseer Besonderheiten sowie an einer Auswahl teilnehmender Geschäfte und Einrichtungen des Netzwerkes vorbeiführten.

Der Gründerzeitladen war für die drei Initiatorinnen von „Aber hallo, Weißensee!“ ein großer Erfolg, der einen ganz neuen Blick auf Weißensee erlaubte und für das Kreativnetzwerk in Weißensee einen wichtigen Impuls lieferte. Eine Neuauflage des Stadtplans für Entdecker ist in Vorbereitung.

Boulevard Potsdamer – Eine Straße wird GRÜN (2016/17)

Unter dem Titel „Boulevard Potsdamer – Eine Straße wird GRÜN“ hatte sich die Interessengemeinschaft Potsdamer Straße zum Ziel gesetzt, mit „grünen“ Aktionen die Potsdamer Straße in den Bezirken Mitte und Tempelhof-Schöneberg im ökologischen Sinne aufzuwerten und in einen grünen Boulevard zu verwandeln. Zahlreiche teilnehmende Geschäfte, Restaurants und Einrichtungen präsentierten sich an den Aktionstagen komplett in grün: Outfits und Auslagen, grüne Produkte und Ideen zum nachhaltigen Wirtschaften. Flankiert wurden die Aktionen durch Bepflanzungen an den Gebäuden, im Straßenraum sowie auf Terrassen und Balkonen.

Auf einem Abschlussfest präsentierte die IG Potsdamer Straße u.a. die Ideen zur grünen Verwandlung der Potsdamer Straße, die die Interessengemeinschaft im Laufe des Jahres in ihrem Netzwerk erarbeitet hat. Die Anwohnerschaft und die ansässigen Gewerbetreibenden konnten sich über neue Formen der Mobilität, Ideen und Hinweise für Begrünungen und Ratschläge für nachhaltiges Handeln informieren und austauschen. Den Abschluss der Veranstaltung bildete am Abend eine Podiumsdiskussion mit lokalen Akteuren und Akteurinnen zum Thema Nachhaltiges Handeln.

Die IG Potsdamer Straße konnte das Projekt nutzen, um sich zu einer zentralen Plattform für Fragen rund um Nachhaltigkeit und Stadtökologie für die Potsdamer Straße zu entwickeln. Über das Projekt wurden neue Netzwerkpartner gefunden und damit eine Basis gelegt, dass sich die Potsdamer Straße langfristig in einen „grünen“ Boulevard verwandeln kann.

www.ig-potsdamer-strasse.de

Boxenstopp Wilhelminenhofstraße (2016/17)

Am 1. Oktober 1917 begann im Peter-Behrens-Bau in der Wilhelminenhofstraße in Schöneweide die Automobilproduktion der Nationalen Automobilgesellschaft. Dieses Jubiläum nahmen die Akteure und Akteurinnen der Initiative Wilhelminenhofstraße, des Industriesalons Schöneweide e.V. und des Unternehmerkreises Schöneweide e.V. zum Anlass, die Wilhelminenhofstraße unter das Motto „Mobilität und Industriekultur“ zu stellen. Im Rahmen des Straßenfestes „Boxenstopp Wilhelminenhofstraße“ am 1. Oktober 2017 präsentierten sich die teilnehmenden Geschäfte und Einrichtungen entlang der Straße mit individuell gestalteten Ölfässern und Renn-Utensilien und luden zu „Boxenstopps“ ein. Auf der zentralen Bühne vor dem Peter-Behrens-Bau startete ein Autokorso, an dem sowohl historische Automobile als auch neue Elektro-Autos präsentiert wurden. Die einzelnen Fahrzeuge und ihre Fahrerinnen und Fahrer wurden ausführlich vorgestellt, um im Nachgang entlang der Wilhelminenhofstraße bestaunt zu werden. In den Abendstunden rückte der Bau des weltberühmten Architekten und Industriedesigners Peter Behrens in den Mittelpunkt. Im Rahmen von „Berlin leuchtet“ inszenierte eine 3D-Videolichtshow das Gebäude und macht dessen Geschichte auf neue Weise erlebbar. Zusammen mit den illuminierten Gebäuden der Nachbarschaft erstrahlte das ehemalige Industrierevier an der Spree.

Das Fest der Mobilität auf der Wilhelminenhofstraße war für die beteiligten Akteure ein großer Erfolg. Schöneweide zeigte sich dabei in einem modernen und zugleich traditionsbewussten Licht. Neue Netzwerke konnten geknüpft und bestehende verstetigt werden.

Karla Dabei! Das Zentrum für die Hosentasche (2014/15)

Mit dem Smartphone den Kiez erkunden und dabei den Einkaufsweg nach attraktiven Angeboten bestmöglich planen – das war seit Sommer 2015 in Karlshorst mit der Web-Applikation „Karla dabei“ ganz einfach. Die Initiative „DREIeinsACHT Unternehmer für Karlshorst“ hatte klare Vorstellungen, wie das Einkaufen und Flanieren im Karlshorster Zentrum entlang der Treskowallee „benutzerfreundlicher“ gestaltet werden kann. Ausgangspunkt war die Weitläufigkeit des Zentrums im Bezirk Lichtenberg, das zudem von einer S-Bahn-Trasse und der stark frequentierten Treskowallee „zerschnitten“ wird. Mit der Web-App wurde virtuelles und reales Einkaufen miteinander verbunden. Der Händlerschaft bot sich so eine neue Möglichkeit, ihre Angebote zeitgemäß zu präsentieren, versehen mit Tipps und Hinweisen auf ergänzende Produkte anderer Anbieter. Durch die intensive Arbeit im Unternehmernetzwerk entstanden neue Kooperationen, die den Projektzeitraum von Mittendrin Berlin! überdauerten. „Karla dabei“ wurde Ende 2017 eingestellt, doch das Unternehmernetzwerk arbeitet mit der „Karlshorster Nacht“ an einem neuen identitätsstiftenden Projekt für den Kiez.

www.dreieinsacht.de

Berlins Hollywood – Zurück in die Zukunft (2014/15)

Vor 100 Jahren war die Weißenseer Spitze in Pankow das Zentrum des deutschen Stummfilms und das „Hollywood Berlins“. Mittlerweile zieht es eine bunt gemischte, junge und kreative Bewohnerschaft in den Kiez um den Caligariplatz und die Gustav-Adolf-Straße. Das Konzept „Berlins Hollywood: Zurück in die Zukunft“ der IG Weißenseer Spitze und des Kreativunternehmens „localsmarts“ gab mit einem interaktiven Film den Anwohnenden und Gewerbetreibenden eine Plattform, um sich in die Entwicklung der Weißenseer Spitze einzubringen. Star des Films war ein Parklet: Ein mobiler, gemeinsam entwickelter und gebauter Mini-Park, der im Sommer 2015 die Gustav-Adolf-Straße „entlang wanderte“ und als Kulisse für den Kiezfilm diente. Die Interessengemeinschaft Weißenseer Spitze entwickelte sich im Rahmen des Projektes zu einem Verein weiter, der mittlerweile gemeinsam mit Politik und Verwaltung ein Konzept für die Gustav-Adolf-Straße erarbeitet. Die bemerkenswerte Umsetzung des Gewinner-Konzeptes hat dabei geholfen, dass der Verein als wichtiger lokaler Akteur wahrgenommen und einbezogen wird. Das Parklet gibt es übrigens immer noch und kann vom Verein gemietet werden.

www.localsmarts.org

Spandauer Altstadtmeile – Kunst verbindet (2012/13)

Die Spandauer Altstadt verfügt über die größte Fußgängerzone Berlins mit lokal verwurzelten Gewerbetreibenden sowie einem vielfältigen Kunst- und Kulturangebot. Die Partner für Spandau GmbH und die Vereinigung Wirtschaftshof Spandau e. V. kombinierten diese Besonderheiten: Eine 1.609 Meter lange gelbe Linie – die Spandauer Altstadtmeile – stellte als optisches Leitsystem vom Bahnhof Spandau bis zur Zitadelle Spandau eine durchgehende Verbindung zwischen Handel und Kultur her. Entlang der Altstadtmeile konnten Besucherinnen und Besucher Kulturangebote erleben und in den Schaufenstern Kunstwerke lokaler Künstlerinnen und Künstler entdecken. Veranstaltungen, wie ein Straßenkunstwettbewerb oder eine auf Hausfassaden projizierte Filmvorführung des 1964 in Spandau produzierten Films „Der Hexer“, sorgten für zusätzliche Aufmerksamkeit. Die gelbe Linie wurde mehrmals neu aufgetragen und blieb noch lange in der Erinnerung vor Ort verankert. Die Akteure vertieften ihre vertrauensvolle Zusammenarbeit dank des Projektes und erkannten zudem, dass gerade eine Altstadt von der Präsenz junger Menschen lebt.

www.wirtschaftshof-spandau.de
www.partner-fuer-spandau.de

Mierendorffkiez – Mittendrin die Kaiserin! (2010/11)

Für den beschaulichen Mierendorffkiez suchte der ansässige Unternehmerstammtisch eine sympathische Imageträgerin mit einer starken Beziehung zum Kiez. Gefunden wurde sie in der Figur der Kaiserin Augusta, die im Jahr 2011 ihren 200. Geburtstag gefeiert hätte. Um die neue Imageträgerin bekannt zu machen, drehte die Initiative kleine Werbefilme über den spezialisierten Fachhandel im Kiez mit Kaiserin Augusta als Hauptdarstellerin. Ergänzend wurden mehrere Aktionen veranstaltet, bei denen immer wieder die Kaiserin in Person einer Schauspielerin auftrat: Eine „Dampferfahrt rund um die Insel der Kaiserin“, das Drachenbootrennen um den „Kaiserin-Augusta-Cup“ auf der Spree und eine Geburtstagsfeier zu Ehren der Kaiserin an einer 150 Meter langen Tafel mitten auf der Kaiserin-Augusta-Allee. Der weiterhin aktive Unternehmerstammtisch ist durch die gelungene Umsetzung des Projektes zu einem wichtigen Akteur im Kiez geworden. Durch die Teilnahme bei Mittendrin Berlin! wurden wertvolle Erfahrungen gemacht, die u.a. die Kommunikation und Abstimmung mit der Verwaltung nachhaltig unterstützen. Das Drachenbootrennen auf der Spree konnte sich als traditionelle Veranstaltung etablieren.

www.mierendorffinsel.org

Erfahre Halensee – Quartier KuDamm Halensee (2010/11)

In Kooperation mit dem Fahrradverleih nextbike ließ die Gewerbegemeinschaft KuDamm-Halensee in Halensee Leihstationen für Fahrräder einrichten. Die Händlerinnen und Händler konnten die Werbeflächen auf den Fahrrädern für ein Jahr mieten. Auch an den Leihstationen wurde über die Standorte und die vielfältigen Angebote der Geschäfte informiert. Zudem wurden hier sehenswerte Orte und Besonderheiten des Kiezes präsentiert. In den Sommermonaten veranstaltete die Gewerbegemeinschaft eine Vielzahl von Aktionen, die auf das neue Verleihsystem in Halensee aufmerksam machten. Neben einer Eröffnungsveranstaltung gab es eine Rätsel-Rallye und ein Fahrrad-Open-Air-Kino mit einem Kurzfilmfestival. Mit der Idee der Quartiersfahrräder wurde ein Projekt zur umweltfreundlichen Mobilität in Berlin umgesetzt, das gleichzeitig den Gewerbetreibenden als Werbeplattform und der Anwohnerschaft als Fortbewegungsmittel diente. Das Verleihsystem konnte nach dem Mittendrin-Gewinn noch für ein weiteres Jahr finanziert werden. Derzeit stellt sich die Gewerbegemeinschaft nach Umstrukturierungen neu auf.

www.kudamm-halensee.de

Schillermarkt – Markt der Vielfalt (2008/09)

Dank der Unterstützung von Mittendrin Berlin! wurde der Wochenmarkt, der am Herrfurthplatz in Neukölln von 1910 bis 1990 regelmäßig stattfand, 2009 erfolgreich wiederbelebt. Der Initiative Pro Schillerkiez e.V. war es sehr wichtig, auf ein hochwertiges Angebot zu setzen, um auch anspruchsvollere Bewohnerinnen und Bewohner an den Standort zu binden. Der besondere Charakter dieses Wochenmarktes wurde an jedem ersten Samstag im Monat deutlich: Dann ergänzte der „Markt der Kulturen“ die klassischen Angebote um ein kulturelles Rahmenprogramm, dessen Schwerpunkt je zwei Nationen bzw. Kulturen bildeten. Auf diese Weise wurden die unterschiedlichen ethnischen Gruppen des Kiezes aktiv in die Veranstaltung des Marktes eingebunden. Mittlerweile ist der Markt etabliert und lockt mit abwechslungsreichen Angeboten von ca. 15 bis 20 Händlerinnen und Händlern. Der Schillermarkt am Herrfurthpatz findet samstags in der Zeit von 10 bis 17 Uhr statt. Lokalen Kiezinitiativen, Künstlerinnen und Künstlern sowie sozialen Einrichtungen werden kostenlos Marktstandplätze zur Verfügung gestellt.

www.mv-perske.de/schillermarkt

Krumme Lanke – Das Tor nach Berlin soll schöner werden (2007)

Da der Bezirk Steglitz-Zehlendorf 2006 für den Umbau des Bahnhofvorplatzes am U-Bahnhof Krumme Lanke kein Geld zur Verfügung stellen konnte, wurde die Krumme Lanke Interessengemeinschaft (KLIG) bestehen aus Händlerschaft, Geschäftsleuten sowie Vertreterinnen und Vertretern anliegender Praxen selbst aktiv. Mit großem lokalem Engagement nahm die Standortgemeinschaft KLIG die Planung des Umbaus selbst in die Hand. Dafür wurde sie von Mittendrin Berlin! mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Mit dem Gewinn veranstaltete die KLIG ein Straßenfest, auf dem Spenden für den Umbau gesammelt wurden. Durch die gewonnene Aufmerksamkeit sowohl der lokalen Anwohnerschaft als auch der Politik und Verwaltung konnte die KLIG mit ihrem Vorsitzenden Christian Zech die Planungen zur Umgestaltung des Vorplatzes am U-Bahnhof Krumme Lanke weiter vorantreiben. Aus der Standortgemeinschaft entwickelte sich ein Verein, der in Zusammenarbeit mit Architekten den Entwurf für den Vorplatz zur Realisierung brachte: Nach fast 15 Jahren intensiver Arbeit der KLIG für ihren Standort starteten 2017 tatsächlich die Umbauarbeiten am Platz, der nun Alfred-Grenander-Platz heißt.

www.krummelanke.de

Weitlingstraße – Lichtenbergs gelbe Seite (2005)

Die Akteure der Weitlingstraße in Lichtenberg wollten 2005 den Ruf ihrer Straße verbessern, der schlechter war als die tatsächliche Situation der Einkaufsstraße. Ziel war es, die vorhandene Einzelhandelsstruktur zu stärken, leerstehende Läden und Geschäfte an neue Mieter zu vermitteln und neue Kunden zu gewinnen. Mit dem Projekt „Die Weitlingstraße – Lichtenbergs Gelbe Seite“ wurden vielfältige Aktionen rund um die Farbe Gelb zur Belebung der Weitlingstraße initiiert. Ein 4.500 Quadratmeter großer und 370 Meter langer gelber Teppich auf der Fahrbahn wurde für die Gäste ausgerollt. Die Anwohnenden und Besucherinnen und Besucher waren aufgerufen, in gelber Kleidung in ihrer Geschäftsstraße zu flanieren. Mit der Teilnahme am Wettbewerb entwickelte sich aus der Initiative ein Verein, der mit der sogenannten WeitlingCard und dem dazugehörigen Logo ein langfristiges Kundenbindungsmittel installieren konnte. Der Verein war nach dem Erfolg bei Mittendrin Berlin! weitere zehn Jahre aktiv und organisierte verschiedenen Aktionen wie z.B. einen Adventskalender zu Weihnachten. 2015 löste sich der Verein auf.