Ich bin Omar und 40 Jahre alt. Ich bin hier gerade im Rehbergepark. Genau wie die anderen Menschen hier, möchte ich die Natur genießen. Bei diesem schönen Wetter mache ich einen Spaziergang.
Ich war am Plötzensee und dann, genau wie heute bei so schönem Wetter, laufe ich am See entlang. Plötzlich tauchen viele Menschen auf, die mich schockierten. Alle waren nackt. Und das war für mich ein Kulturschock. Wie sollte ich damit umgehen? Ich habe damals meiner Lehrerin davon erzählt. Sie meinte, dass das ganz normal hier in Deutschland sei. Das war für mich eine neue Erfahrung. Ich bin offen für Kultur. Ich bin ein Gast und muss das akzeptieren, so wie es hier ist und das finde ich auch total in Ordnung. Jeder ist frei. Aber Freiheit endet, wo die Freiheit der anderen beginnt. Die Frage war für mich: Ist das meine Freiheit, dort zu sein und diese Menschen nicht sehen zu müssen oder haben sie auch das Recht dort zu sein. Und da habe ich genau das Gleiche gedacht und muss die Situation akzeptieren, wie sie ist. Es kommt auch drauf an, ob man mit der engen Familie dort ist oder Geschwistern. Diese Situation wäre in meiner Heimat sehr unangenehm. Wenn es um die eigene Frau oder Freundin geht, dann ist es ganz normal, finde ich. Aber mit der Mutter oder Schwester ist es ein bisschen unangenehm. Ich finde, dass die Menschen einfach machen dürfen, was sie wollen. Genau wie jeder es denkt. So frei wie er erzogen wurde. Und für mich war es auch optimal, dass es beschildert war. Es gibt einen Ort, wo die Leute nackt sein können. Wenn man das Schild sieht, geht man entweder zurück oder weiter. Das ist dann die eigene Entscheidung.