Mensch in nebligem Park

Melek

Hallo, ich möchte diesen Text mit euch teilen, weil mir dieses Thema unglaublich wichtig ist.

Mir geht es nicht gut. Ich versuche jeden Tag aufs Neue das Glück in mir zu finden. Ohne Erfolg. Ich suche und suche, doch ohne Erfolg.
Ich setze mir Ziele, doch ohne Erfolg.
Ich frage mich, ob ich es irgendwann vielleicht schaffen könnte, aber nach der ganzen Wartezeit fällt mir das Suchen immer schwerer.

Mein Ziel verschwindet vor meinen Augen. Es ist dunkel und kalt. Das Gefühl werde ich nicht mehr los. Dieses Gefühl, dass da kein Sinn mehr ist und auch keine Motivation. Dieses Gefühl, das Hoffnung in dir hervorruft und dich glauben lässt, dass da draußen das wahre Glück auf dich wartet. Dieses Glück, das sich jeder Mensch in seinem Leben wünscht. Dieses Gefühl ist auf einmal nicht mehr da.

Freiheit. Früher haben wir sie nicht wertgeschätzt, aber jetzt ist das Verlangen nach ihr zurückgekehrt. Dieses Verlangen nach Freiheit und Unsterblichkeit ist mindestens genauso groß, wie das Verlangen nach Anerkennung und Wertschätzung. Weil wir geliebt werden wollen, aber nie für das geliebt werden, was wir wirklich sind. Wir wollen immer perfekt sein und konzentrieren uns dabei nur noch auf uns selbst. Aber was ist mit den anderen Menschen, die uns umgeben? Sehen wir sie noch? Wir denken, dass die Welt sich nur um uns dreht. Obwohl unsere Tage voll sind, fühlen wir uns leer, in unserer perfekten Einsamkeit.

Vielleicht bin ich jung, aber ich habe schon sehr früh gemerkt, wie krank diese Gesellschaft ist und wie sehr die Menschen leiden.
Leben, nur um zu arbeiten.
Unser ganzes Leben besteht nur aus Leistung, essen und schlafen, bis die Rente kommt. Erst dann dürfen wir aufhören zu schuften. Genau dann, wenn der Spaß im Leben keinen Spaß mehr macht.

Aber wann darf das Leben denn überhaupt Spaß machen, wenn selbst Kinder im frühen Alter ihre Freiheit aufgeben müssen? Überflutet mit dem Stress, besser zu sein, als alle anderen. Überflutet mit dem Stress, sitzen bleiben zu müssen, wenn man nicht genug ist.

Noten, Noten, Noten. Leistung, Leistung, Leistung.

Früher haben wir immer gedacht, wie cool es wäre, erwachsen zu sein. Wir haben Filme gesehen und wollten genauso sein, wie die Menschen auf dem Bildschirm, aber bloß keine Kinder mehr.

Erinnert ihr euch noch, als wir erwachsen sein wollten? Und ist es nicht krank, wie jeder einzelne von uns ein Leben hat, das nicht unseren Träumen und Vorstellungen entspricht? Ich habe in meinem Leben noch nie einen Wunsch zurückgenommen, aber glaubt mir, ich habe Angst, denn ich will nicht länger in solch einer Gesellschaft leben. Wenn sich selbst Kinder nicht mehr frei fühlen dürfen, was dürfen wir dann noch? Der Gesellschaft wurde ein Maulkorb aufgesetzt.

Die Zeit vergeht schnell und meine Hoffnung ebenso. Eigentlich will ich nur noch schreien. Ich will in die Welt schreien, wie schlecht es mir geht und wie sehr meine Traurigkeit mich leiden lässt. So sehr, dass ich bald nicht mehr stehen kann. Dieses Gefühl, eingesperrt zu sein, als wären wir Werkzeuge, die nur da sind, um zu funktionieren. Ich will das nicht. Ich will Spaß haben.

Ich will mein Leben leben, so wie ich es mir wünsche. Ich will frei sein.