Hummel auf einer Blume

Avneet

Hallo, ich bin Avneet und ich werde euch heute meinen Brief an die Mutter Natur vortragen.

Liebe Mutter Natur, lass mich dir eine Frage stellen, über die wir uns viel zu selten Gedanken machen. Wie geht es dir eigentlich? Irgendwie habe ich nämlich das Gefühl, dass es dir gar nicht gut geht. Aber lass uns dem noch eine Chance geben und deine wertvollen Geschenke wertschätzen und sie achtsam nutzen.

Sag mal, warum hast du uns eigentlich nie gesagt, dass es dir in Wirklichkeit so schlecht geht? Was, das hast du? Ach ja, ich erinnere mich. Die ganzen Brände in Australien, wo Wälder zu Asche wurden und wo es Monate gedauert hat, das Feuer zu löschen und wo es noch Jahrzehnte dauern kann, bis sich diese verletzte Natur wieder erholt haben wird. Oder das Great Barrier Reef, das schon zur Hälfte durch Seuchen zerstört wurde und wo Unmengen an Meerestieren ums Leben kamen. Du hast es uns gesagt. Immer wieder und wieder, durch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Fluten und Dürren, die Ganze Pflanzenwelten und Tiervielfalt zerstört haben.

Ach, ich könnte noch mindestens 10.000 andere Fälle aufzählen. Aber wozu denn, wenn es sowieso niemanden interessiert? Alles dreht sich scheinbar nur noch um einen selbst auf diesem Planeten. Aber wie es der Natur geht, ist offenbar nicht so wichtig.

Mutter Natur, die Menschen nutzen dich ehrlich gesagt nur aus und denken gar nicht über die Folgen nach. Und es macht mich traurig, dich so verzweifelt zu sehen. Ich persönlich kann mir ein Leben ohne Mutter Natur nicht vorstellen, aber viele andere Menschen anscheinend schon. Sonst würden sie sich nicht so rücksichtslos verhalten. Also werde ich mir ein Leben ohne Mutter Natur einfach mal vorstellen, auch wenn es mir schwerfällt, damit die Leute, die es einfach nicht kapieren wollen, verstehen, wie schlecht es uns ohne Mutter Natur gehen würde.

In meiner Vorstellung würde ich aufwachen und mich fragen, in welcher traurigen Stadt ich gelandet bin. Es wäre totlangweilig ohne die Natur, alles wäre grau und farblos. Es würde im Sommer keine Brise mehr geben, kein kühles Plätzchen. Denn die Bäume, die den Schatten spenden und unter denen wir es uns gemütlich machen können, wären nicht mehr da. Und da rede ich nicht nur von uns, sondern auch von unseren lieben Freunden, den Tieren. Für sie ist Natur ein wichtiger Platz zum Entspannen. Sie sind abhängig von der Natur. Denn wie sollen sie sonst überleben? Es würde also auch keine Tiere mehr geben. Es würde nicht mehr regnen, es würde nichts mehr wachsen und es würde immer heißer werden, was unsere Eisberge schmelzen und die Seen austrocknen lassen würde. Es würde keinen Frühling mehr geben, keine Blumen oder Pflanzen mehr. Aber der Frühling ist eine äußerst wichtige Jahreszeit für die Bienen.

Euch ist schon bewusst, dass es unser leckeres Obst nur dank der geilen Bienen gibt?

Tja. Also, wenn es die auch nicht mehr gibt, wo sollen wir dann die lebensnotwendigen Vitamine für unseren Körper herbekommen? Spätestens jetzt solltet ihr verstanden haben, dass es ohne Mutter Natur auch keine Menschen geben kann. Und trotzdem ändern wir unser Verhalten nicht. Unsere Städte sind voll mit Wolkenkratzern und sehen inzwischen so leblos aus, dass niemand mehr in ihnen leben möchte.

Statt Bäume und Grünflächen zu pflegen, verschmutzen und zerstören wir sie, als seien sie nur lästige Flächen, die kein Geld bringen und deswegen nutzlos sind. Denn warum brauchen wir Bäume, wenn wir Beton haben, um viele Straßen für noch mehr Autos zu bauen, deren erhöhter CO2-Ausstoß langsam das Klima zerstört? Die Temperatur steigt an. Das Wetter verändert sich, verdrängt Menschen aus ihrem Zuhause.

Ja, jetzt merke ich wirklich, wie wichtig du tatsächlich bist, meine wundervolle Natur. Das sollten wir alle schon gemerkt haben. Und für die, die noch schlafen: Erwacht endlich aus eurem Winterschlaf und macht die Augen auf. Es ist an der Zeit, unsere Natur wiederaufzubauen und sie endlich wertzuschätzen. Wir müssen ihr dabei helfen, sich zu erholen und ihre Wunden zu heilen. Bitte hört auf so respektlos zu sein.

Werft nicht nur euren Müll, sondern auch euren Egoismus in die Tonne. Ihr werdet sehen, es wird nicht nur unserer Natur, sondern uns allen guttun. Nur gemeinsam können wir unsere geliebte Mutter Natur noch retten. Und damit müssen wir ab heute beginnen.

Danke!