Auswertung der Online-Beteiligung 2018

Vom 12. Oktober bis zum 23. November 2018 fand auf der Berliner Beteiligungsplattform mein.berlin.de die erste Online-Beteiligung zur Stadtgrün-Charta statt. Berliner*innen nutzten die Möglichkeit, eigene Vorschläge für das Berliner Stadtgrün einzureichen sowie das erste Impulspapier mit den Plänen der Senatsverwaltung für die Charta zu kommentieren. 721 Berliner*innen nutzten die Möglichkeit, an einer kurzen Umfrage zum Stadtgrün teilzunehmen. Zusätzlich sind 819 Kommentare eingegangen. Die rege Beteiligung unterstreicht die große Bedeutung des Stadtgrüns für die Bewohner*innen der Hauptstadt.

Große Mehrheit unterstützt eine Charta für das Berliner Stadtgrün

Die Antworten und Kommentare der Teilnehmer*innen zeigen eine große Unterstützung für die Pläne des Senats. Nicht nur finden neun von zehn Berliner*innen die Sicherung und Instandhaltung des Stadtgrüns besonders bedeutsam, eine Charta für das Berliner Stadtgrün als dauerhafte Selbstverpflichtung Berlins mit fest formulierten Zielen wird von 97 Prozent als wichtig oder sehr wichtig eingestuft. Dabei wird allerdings von vielen Befragten eine höhere Verbindlichkeit der Charta mit konkreten Aussagen zu den jeweiligen Flächen, Instrumenten und Verfahren gefordert. Die Umfrageergebnisse unterstreichen die vielfältigen Herausforderungen, denen sich Berlin im Zusammenhang mit den städtischen Grünflächen stellen sollte. Dabei gibt es viele Bereiche, in denen die Umfrageteilnehmer*innen die von der Senatsverwaltung eingebrachten Vorschläge für die Charta für das Berliner Stadtgrün mehrheitlich unterstützen.

Müll im Stadtgrün wird als besonders störend empfunden

Als besonders störend empfindet die große Mehrheit der Stadtgrün-Nutzer*innen zudem den Müll in den Grünanlagen (93 Prozent). Rund die Hälfte der Befragten findet, dass der ihnen nahegelegene Park nicht sauber (59%) bzw. nicht gepflegt (48%) ist. Die Umfrage zeigt auch in weiteren Themenbereichen Handlungs- und Gesprächsbedarf. Insbesondere der Konfliktbereich zwischen Wohnungsneubau und Grünflächen(-sicherung) bewegt viele Umfrageteilnehmer*innen. Der viel diskutierte Flächendruck wird kritisch hinterfragt und klare Strategien zur weitsichtigen Planung seitens des Landes Berlin werden angeregt.

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89 Prozent geben in der Umfrage an, das Stadtgrün vor allem als Ort für Ruhe und Erholung zu nutzen. Und für 74 Prozent der Befragten sind Wertschätzung und Respekt bei der Stadtgrün-Nutzung besonders wichtig. So wird zum Beispiel mehr Rücksichtnahme vor allem von feiernden (67 Prozent) und grillenden (51 Prozent) Gruppen sowie von Hundebesitzer*innen (59 Prozent) auf die Interessen der anderen Parknutzer gewünscht. Gerade die Übernutzung des Stadtgrüns mit einhergehenden Nutzungskonflikten wird von den Berliner*innen als Problem angesehen. Das Miteinander unterschiedlicher Nutzergruppen wird vom Großteil der Befragten als „mittelmäßig“ bewertet.

Parkranger für mehr Rücksichtnahme im Grün

Um den vielfältigen Nutzungsansprüchen gerecht zu werden, sind klare Regeln und deren Einhaltung erforderlich. Angesprochen auf die Situation in den intensiv genutzten Parks der Stadt, sprechen sich vor diesem Hintergrund 62 Prozent dafür aus, vermehrt Parkranger als Streitschlichter bzw. Konfliktmanager einzusetzen. Klar ist dennoch, dass nicht alle Nutzungsansprüche überall realisiert werden können. Dennoch soll jeder Anspruch seinen Ort finden. Die gegenseitige Rücksichtnahme und die Wertschätzung des Stadtgrüns sind essentielle Voraussetzungen für ein Zusammenleben im öffentlichen Raum. Das Bewusstsein hierfür soll in der gesamten Stadtbevölkerung weiter gestärkt werden. Das Land Berlin hat hier bereits reagiert und Ende 2018 im Nachtragshaushalt 18 Millionen Euro für Maßnahmen für die Bezirke bereitgestellt. Von diesen Geldern werden beispielsweise verstärkt Parkranger für Grünflächen eingesetzt.

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