„Kaninchenfeld“, Karla Sachse, 1999
Bild: Senatskanzlei/Planert
Laufende, hockende, springende Kaninchen – einhundertzwanzig Silhouetten in Form lebensgroßer Bodenintarsien bezeichnen die Fläche des ehemaligen Grenzübergangs an der Chausseestraße im Wedding. Sie sollen an die friedlichen Bewohner des Todesstreifens erinnern, die Menschen diesseits und jenseits der Mauer als „Projektionsobjekt“ dienten.
„Die Arbeit entfernt sich zunächst scheinbar von der Ernsthaftigkeit der Wettbewerbsaufgabe. Der Bezug auf die Kaninchen, die kleinen Verwandten der stolzen Hasen, als friedliche und subversive Bewohner des Todesstreifen legt eine Fährte, die in der ornamentalen Behandlung des Straßenraums wieder aufgenommen wird.
Die Arbeit behauptet überzeugend ihre Autonomie gegen die Zumutungen der politischen Didaktik.“
(Auszug aus dem Protokoll des Preisgerichts, September 1996)
Wegen des Neubaus für den Bundesnachrichtendienst und infolge zahlreicher Straßenbaumaßnahmen ist die künstlerische Arbeit von Karla Sachse derzeit nicht vollständig. Sie soll nach Beendigung der Bauarbeiten instand gesetzt werden.
Karla Sachse
1950 geboren in Zschopau, Studium und Promotion an der Humbold-Universität zu Berlin
1969–1977 danach künstlerische Mitarbeiterin im Studio Bildende Kunst Lichtenberg und Lehrerin lebt und arbeitet in Berlin
seit 1982 Ausstellungen, Mail Art, Straßenaktionen
seit 1988 verstärkte Beschäftigung mit der Visuellen Poesie, auch als Kuratorin;
Rauminstallation; intensive Ausstellungstätigkeit, auch im internationalen Austausch
1997 Gründung der kontur bande, Stipendium der Stiftung Kulturfonds, Berlin
Aus:
Kunst im Stadtraum. 21 Kunstprojekte im Berliner Stadtraum, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Kunst im Stadtraum, Berlin 2002
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