Die Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen befindet sich an einem Ort, der wie kaum ein anderer mit der Geschichte politischer Verfolgung in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und der DDR verknüpft ist: Auf dem Gelände wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein sowjetisches Speziallager errichtet. Nach der Schließung des Lagers im Oktober 1946 entstand im Keller des Gebäudes das zentrale sowjetische Untersuchungsgefängnis für Deutschland. 1951 übernahm das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) das Gefängnis.
Bis Anfang 1990 diente der Ort als zentrale Untersuchungshaftanstalt. Tausende politisch Verfolgte waren hier inhaftiert, darunter fast alle bekannten DDR-Oppositionellen. Seit dem Bau der Berliner Mauer 1961 bildeten Fluchtwillige, Fluchthelfer und Ausreiseantragsteller die Mehrheit der Gefangenen. Die Gedenkstätte macht politische Verfolgung in kommunistischen Diktaturen unmittelbar erfahrbar. Am authentischen Ort können sich Besucher über Haftbedingungen und politische Justiz in der SBZ/DDR informieren.