Gedenkort Parlament der Bäume / Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus

Parlament der Bäume: Die Granitplatten nennen 258 Namen von Maueropfern, die an der innerdeutschen Grenze starben.

Das „Parlament der Bäume“ ist ein Gedenkort für die Toten an der Berliner Mauer. Der Künstler Ben Wagin hat ihn 1990 auf dem ehemaligen Grenzstreifen angelegt. Die Installation aus Bäumen, Gedenksteinen, Sachzeugnissen der Grenzanlagen, Bildern und Texten ist von verschiedenen Künstlern gestaltet worden. Auf Granitplatten sind die Namen von 258 Mauertoten genannt.

Die als Mahnmal gestalteten Segmente der hinteren Sperrmauer sind nur zum Teil in situ, d.h. am Originalstandort. Für den Bau des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses, das die Bibliothek des Deutschen Bundestages beherbergt, musste das „Parlament der Bäume“ verkleinert werden.

Die Neu-Installation im Bundestags-Gebäude besteht aus originalen Mauersegmenten, die von Ben Wagin mit Jahreszahlen und den Zahlen der im jeweiligen Jahr ermittelten Maueropfer versehen sind. Im Untergeschoss der Bibliothek zeigen sie den ehemaligen Verlauf der Sperrmauer an. Die Berliner Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer und Bundestagspräsident Wolfgang Thierse haben den Erinnerungsort als „Mauermahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus“ im September 2005 der Öffentlichkeit übergeben.

Das Mauermahnmal ist von der Promenade Schiffbauerdamm, in 10117 Berlin-Mitte zugänglich: Dienstag bis Sonntag 11–17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Die Promenade Schiffbauerdamm verläuft von der Marschallbrücke, auf der die Grenzmauer stand, bis zur Kronprinzenbrücke, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht rekonstruiert worden war. Der Wiederaufbau der Kronprinzenbrücke nach einem Entwurf des Architekten Santiago Calatrava ist einer der ersten Brückenschläge zwischen Ost- und West-Berliner Gebiet nach der Wende 1989/90.

Die Darstellung des ehemaligen Grenzverlaufs ist für diesen Bereich oft verwirrend: Die politische und damit für Flüchtlinge lebensentscheidende Grenzlinie zwischen Ost- und West-Berlin verlief am südlichen Spreeufer auf der Seite des Reichstagsgebäudes. Die oberirdische Sperrmauer aber hatte die DDR-Führung auf dem (nördlichen) Uferstreifen errichten lassen.

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