Die Oberbaumbrücke, 1894 bis 96 erbaut, überspannt die Spree zwischen den Ortsteilen Kreuzberg und Friedrichshain. Seit dem 9. November 1994 ist die restaurierte Brücke eine wichtige Verbindung für den Auto- und U-Bahnverkehr. Von 1961 bis 1989 war sie „Grenzübergangsstelle“ und durfte nur von Fußgängern benutzt werden.
Nordwestlich des Grenzübergangs ist an der Mühlenstraße zwischen Oberbaumbrücke und Ost-Bahnhof ein 1990 bemaltes Stück der hinteren Sperrmauer erhalten. Der als „East Side Gallery“ bekannte Mauerabschnitt steht unter Denkmalschutz und wurde zum Jubiläumsjahr 2009 aufwendig saniert.
In der Nacht des 5. Oktober 1961 versuchte Udo Düllick durch die Spree von Ost- nach West-Berlin zu fliehen. Doch bevor er das West-Berliner Ufer erreichte, verließen ihn seine Kräfte und er ertrank. Am damaligen Gröbenufer (heute: May-Ayim-Ufer) konnte ihn die West-Berliner Feuerwehr nur noch tot aus dem Wasser bergen. Wie Udo Düllick sind in dem Grenzabschnitt zwischen Elsen- und Schillingbrücke Philipp Held, Wolf-Olaf Muszynski, ein unbekannter Flüchtling, Ulrich Krzemien und Bernd Lehmann ertrunken. Werner Probst, Anton Walzer, Hans Räwel, Heinz Müller und Manfred Weylandt wurden von DDR-Grenzposten erschossen. Außerdem ertranken beim Spielen fünf West-Berliner Kinder in der Spree, die hier in ganzer Breite zu Ost-Berlin gehörte: Andreas Senk, Cengaver Katranci, Siegfried Kroboth, Guiseppe Savoca und Cetin Mert.
West-Berliner griffen nicht ein, weil sie fürchten mussten, als „Grenzverletzer“ beschossen zu werden. Auch die DDR-Grenzposten leisteten keine Hilfe. Erst am 29. Oktober 1975 schlossen der Berliner Senat und die Regierung der DDR ein Abkommen, das West-Berliner Helfern im Notfall das Eingreifen an Grenzgewässern erlaubte. Außerdem wurde das Gröbenufer nun mit einem engmaschigen Gitter und mehrsprachigen Warnschildern gesichert.
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